Weihnachtsfeier 2023
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Die Enten feiern ausgelassen

(Mainz – eig. Bericht) Als sich gegen 23 Uhr Le Coach und Le Maître auf den Heimweg machten, ging ein sowohl wunder- als auch stimmungsvoller Abend zu Ende. Rund 50 Enten hatten sich zur Enten-Weihnachtsfeier 2023 eingefunden und waren weder vom Programm noch von der Gastronomie enttäuscht worden.
Vorgeglüht hatte man bei leichten Plusgraden, aber Regen und Wind, ab 18:30 Uhr mit Glühwein und „Kinderpunsch“ vor dem Green Deli, dem Bistro beim Fitnessstudio Green Fit unserer Ente Matthias W., der auch dieses Jahr wieder die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte. Nach und nach waren die Enten eingetroffen, jedesmal mit großem Hallo und Umarmung empfangen, sofort in ein Gespräch verwickelt. So musste Ronald zum ersten Mal zu seiner Trillerpfeife greifen, um endlich alle nach drinnen zu bewegen, wo der Abend – wie bei den Enten üblich – mit einiger Verspätung begann.
Der selbsternannte Enten-Coach auf Lebenszeit begann mit einer Ansprache zum 50. Jubiläumsjahr des FC Ente Bagdad. Unter anderem wies er darauf hin, dass wir 1973 ganz einfach zwischen Teppichstangen unsere fußballerische Karriere begonnen hatten, und dass das vom GreenDeli-Team gezauberte Ambiente in einem ehemaligen Squashcourt mit Tarnnetz als abgehängter Decke wunderbar dazu passe.
Quasi mitten in diese Rede platzte der Weihnachtsmann unaufgefordert rein und begann auch sofort mit seinem Thema: 50 Jahre FC Ente Bagdad, Rückblicke, wunderbare Siege und hoffnungslose Niederlagen. Sein Goldenes Buch war dieses Mal noch praller gefüllt als sonst, denn anlässlich des Jubiläums sollten auch Enten geehrt und damit in den Mittelpunkt gerückt werden, die sonst nicht so sehr im Fokus der Aufmerksamkeit stehen.
Das hatte eine Welle der Ehrungen zur Folge, die wir hier kurz dokumentieren wollen.
Aber zunächst die Enten-Statistik:
12 Spiele mit 7 Siegen und 4 Niederlagen ergaben ein Torverhältnis von 67:48.
Dann waren die Torschützen dran. Diese waren
Samir mit 17 Toren, Natan mit 13, Roman mit 9, Aziz mit 6, Ali F. mit 3, Basaeef, Tilo, Roger und Yussef mit jeweils 2 sowie Ralf, Lars, Moussa, Pedro, Heiko, Frank, Mario, Carlos, Josef und Matvii mit jeweils einem Treffer.
Die beiden Torschützenkönige aller Zeiten zwischen 1973 und 2023 waren Samir mit 113 und Matthias W. mit sage und schreibe 75 Buden.
Pokale wurden verliehen, Schultern geklopft, Fotos mit Enten-Coach und Weihnachtsmann gemacht sowie der Applaus freudig entgegen genommen.
Als Torhüter des Jahres 2023 wurde unsere iranische Kampfkatze Reza mit einer Torwartfigur beschenkt, und alle Enten freuten sich mit dem sichtlich Gerührten.
Die Torwartlegende aller Zeiten zwischen 1973 und 2023 ist, wie könnte es anders sein, Le Titan der Enten, mit bürgerlichem Namen auf Richard hörend, der ebenfalls seine Torwartfigur lächelnd entgegen nahm.
Anschließend durfte Aziz einen Pokal in Empfang nehmen, denn er war zum Entenspieler des Jahres 2023 ernannt worden.
Und was wäre ein Fußballspiel ohne den Mann in Schwarz? –Die Schiedsrichterlegende aller Zeiten zwischen 1973 und 2023 gebührt natürlich unser aller Wurzel, dem der Weihnachtsmann dafür eine goldene Pfeife überreichte.
Dann wurde es echt ein wenig emotional, als die drei Neu-Enten Josefine, Miriam und Oleg ihren Entenschal als Zeichen der offiziellen Aufnahme in die Entenfamilie um den Hals gehängt bekamen.
Letzterer durfte auch gleich noch eine Oskarfigur in Empfang nehmen, denn er wurde direkt als Entenhelfer des Jahres 2023 ausgezeichnet. Der Weihnachtsmann betonte, dass Oleg bei jeder Gelegenheit seine Hilfe und Unterstützung angeboten hat, immer der erste und meist der letzte der Helfer ist.
Ihm folgte der Reiseleiter des Jahres Uli, der im Verlauf der Kultur-Kick-Reise nach Ruanda seine Führungsqualitäten unter Beweis gestellt hatte. Dafür gebührte ihm der Titel, ein Wanderschuh aus Schokolade und eine dose orginal runadischen Banana-Biers.
Der deutsche Wirbelwind, Stimmungsmacher, Kulturbotschafter und Trommler in Ruanda, Maramutze-Fronk, bekam in Anerkennung seiner Dienste eine Packung rundaischen Kaffees überreicht.
Das Enten-„Rechenzentrum“ wird seit vielen Jahren von Enten-Gärtner Mattias D. geleitet, der auch dieses Jahr die Enten-Weihnachtsfeier wieder floral bestückt hatte. Diese manchmal bunte, manchmal saftig grüne Deko dürfen – müssen – die Gäste am Ende jeder Weihnachtsfeier mit nach Hause nehmen.
Keiner Feier ohne Meier – und kein Entenfest ohne unsere bolivianischen Barden Victor und Carlos, die stolz, erfreut und dankbar ihre goldenen Enten in Empfang nahmen.
Solche erhielt auch das gesamte Enten-Festtagskomitee. Diese wilden Kerle hatten zum 50. Jubiläum ein wahres Feuerwerk an Ideen, Programmpunkten und filmischen Highlights auf die Bühne gebracht, dass so mancher Ente noch heute der Schnabel sprachlos offensteht.
Der virtuelle Trommelwirbel war nun zu spüren, wenn auch nicht zu hören, als es an die Auszeichnung der „Ente des Jahres“ ging. Spannung lag in der Luft, es knisterte und funkte. Wer wird es diesmal sein, und mit welcher Begründung? –Alle Enten werden traditionell zur geheimen Wahl im Monat Dezember aufgerufen, und diese Auszeichnung ist so ziemlich die höchste, die eine Ente erhalten kann. Bei der Weihnachtsfeier wird dieses Geheimnis traditionell gelüftet.
Unter tosendem Applaus der Gäste wurde verkündet: Die Ente des Jahres 2023 heißt Basaeef! Das hat sich dieser junge Mann aus Syrien, der seit 2016 bei uns ist, aber auch sowas von verdient. Die Begründungen für die Wahl bestätigen dies. Hier nur zwei kurze Zitate:
„Stimme für Basaeef, der sich in den vergangenen Jahren wunderbar entwickelt hat und zu einem vollwertigen Mitglied nicht nur der Entenfamilie sondern auch der deutschen Gesellschaft geworden ist.“
„Die Entwicklung von Basaeef ist ein leuchtendes Beispiel gelungener Integration. Er ist trotz schwierigster Bedingungen und vieler Rückschläge seinen Weg gegangen und steht jetzt vor der Einbürgerung. Er ist verlässlich und hilft nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern unterstützt auch außerhalb des Platzes den neu in Deutschland angekommen Menschen. Basaeef ist mittlerweile ein unverzichtbarer Teil von Ente Bagdad geworden.“
„Wie erkläre ich das nun wieder meiner vegetarischen Familie?“ fragte sich der Weihnachtsmann, als er abschließend von Enten-Coach noch einen Gutschein für eine Bio-Ente aus Bodenheimer Aufzucht für den heimischen Festtagsbraten überreicht bekam. Er freute sich trotzdem darüber.
Schnell noch ein Foto aller ausgezeichneten Enten gemacht (siehe oben links) und schon wurde das wunderbare regionale Buffet eröffnet. Die Schlange davor wurde lang und länger, und als die letzten sich aufgetan hatten standen die ersten schon wieder für die zweite Runde parat. Wodurch für die eine oder andere Ente, die derweil mit der Organisation, dem Service für Imad, den Fotos und/oder dem Getränkeausschank beschäftigt war, am Ende nur Suppe und Salat übrig blieb. Ist ja auch viel gesünder!
Der Geräuschpegel sank nur unwesentlich während des Essens, denn natürlich wurde trotz Nahrungsaufnahme weiter eifrig geschnattert und gelacht.
Nach der Haupt- und vor der Nachspeise stieg er jedoch wieder deutlich an, als nämlich unsere beiden bolivianischen Barden Victor und Carlos mit ihren Gitarren, unterstützt von Jorge am Bass, auf die Bühne stiegen und die Menge mit „Feliz Navidad“ und anderen Liedern aus ihrer Heimat zu begeistern wussten. Es wurde mitgesungen, geschunkelt und geklatscht; unsere ungarischen Tänzer István und Miriam hatten ihren Spaß und waren mit dabei. Nicht ganz unerwartet konnten die Musiker sogar noch mit Zugaben aufwarten, aber glücklicherweise konnte das Dessert auch noch ein paar Minuten warten.
Der Rest des Abends verging in gehobener Lautstärke mit durch die Menge kreisenden Fotoalben, wir tauschten die letzten Neuigkeiten aus und freuten uns über dieses gemeinsame Erlebnis sowie darüber, dass doch wieder einige seltener zu sehende Enten mit dabei gewesen waren. Ernste Gespräche, lustige Unterhaltungen und Anekdoten aus dem Entenkosmos machten die Runde.
Die ersten Enten begannen, sich zu verabschieden. Le Coach und Le Maître blieben bis 23 Uhr und ließen den Abend bei den letzten Tropfen Wein nochmal kurz Paroli laufen. Alle Enten hatten einen (O-Ton) „Klasse Abend“ miteinander verbracht, versicherten einander der „saisonbedingten Wünsche“ und verabschiedeten sich umarmend, schulterklopfend.
You’ll never watschel alone!
Das kurze Video und die Fotos geben leider nur einen unvollständigen Eindruck, aber immerhin.
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