Ü40-Turnier
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Turnier „Kuriosum“
Mangels Freiwilliger – Werner muss einen EU-Antrag schreiben – übernimmt dieses Mal der Enten-Coach höchstpersönlich das Amt des Berichterstatters. Schon halb im Flieger nach New York hier eine Kurzfassung der Ereignisse.
„Turnier Kuriosum“
Was haben die Enten in 41 Jahren nicht schon alles erlebt! Der Samstag am 5. April in der Turnhalle des Sebastian-Münster-Gymnasiums in Ingelheim wird aber in ewiger Erinnerung der Teilnehmer bleiben. So etwas wird es nicht noch einmal geben!
Aber fangen wir von vorne an. Nachdem der Coach gefühlte 48 Stunden ununterbrochen telefoniert, gemailt, geflucht und gefleht hatte, standen zum Turnierbeginn statt der erhofften zwei Teams (Ü40 + Ü55) neun Enten mit einem Durchschnittsalter von ca. 55 Jahren zur Verfügung. Der FC Ente Bagdad war damit das älteste teilnehmende Team, zeigte aber dennoch, was mit guter Moral, Engagement und fußballerischer Raffinesse alles möglich ist.
Im ersten Spiel gegen die Aljesumer Freizeitkicker noch in der Findungsphase (0:0) fing der Entenmotor im zweiten Spiel an, zu laufen, und die Kreisverwaltung MZ-Bingen musste sich mit 1:0 geschlagen geben. So auf Touren gekommen spielten die Enten den Pfälzer Hof trotz 1:0 Rückstand mit tollem Kurzpass-Direktspiel schwindelig. Die Begegnung endete schließlich mit einem hoch verdienten 3:1 Erfolg.
Ente Bagdad wurde mittlerweile in der Ingelheimer Halle als Turnierfavorit gehandelt. Der ungefährdete, souveräne 3:0 Erfolg im Ü55-Einlagenspiel gegen die Freizeitkicker 1964 unterstrich die Dominanz der Enten an diesem Tag.
Auch in der nächsten Begegnung konnte das starke Team von Frischauf 1974 das Enten-Bollwerk um Matthias D., Stefan S. und Marcus nicht knacken (0:0).
Spätestens jetzt fing Werner an, zu rechnen: „Das Spiel gegen das schwache FC Antalya-Team gewinnen wir auf jeden Fall, dann brauchen wir nur noch ein Unentschieden in der letzten Partie zum Turniersieg“. Soweit die Theorie; die mahnenden Worte des Enten-Coaches wurden überhört. So kam es, wie es kommen musste: Trotz drückender Überlegenheit konnten die guten Torchancen gegen die eifrigen Türken nicht genutzt werden (Endstand 0:0). Ob der von Werner eingeplante Sieg mit Marcus, der leider die letzen beiden Spiele nicht mehr dabei sein konnte, realisiert worden wäre, bleibt Kaffeesatzleserei.
So kam es in der letzten Paarung gegen den bis dahin ebenfalls ungeschlagenen FZK 1964 zum Endspiel. Für beide Mannschaften musste ein Sieg her, um das Turnier zu gewinnen. Und tatsächlich: Die Enten gingen bereits nach drei Minuten durch ein Traumtor von Stefan nach Championsleague-Kombination mit Werner verdient in Führung. Der 1. Platz war greifbar nahe. Tosender Applaus von den Rängen putschte die wie ent(en)fesselt spielenden Enten weiter auf. Doch dann der Dämpfer: Etwa acht Minuten vor Schluss musste unser starker Torhüter Eric einen abgefälschten Weitschuss passieren lassen. Das 1:1 bedeutete zu diesem Zeitpunkt den 2. Platz. Mit zunehmender Zeit machten sich jetzt die vorangegangen sechs Spiele bemerkbar. Die Enten fighteten trotz schwindender Kräfte wie die Löwen. Minute um Minute verging, nur noch wenige Sekunden zu spielen. Die Enten bewegten sich bereits kräftemäßig in der Todeszone; so muss es Reinhold Messner kurz vor dem Gipfel des K2 gegangen sein. Der Countdown lief: 10, 9, 8, 7, 6 … klares Foul an Christian. Jetzt der Pfiff des Schiedsrichters – und wir belegen den 2. Platz. Nein! Unglaublich! Der Schiedsrichter entscheidet nicht auf Freistoß, vielmehr lässt er einfach weiterspielen. 5, 4, 3, 2, 1 … ein verzweifelter Schuss des von zwei Enten geblockten FZK-Stürmers wird einen Meter vor dem Tor unhaltbar abgefälscht und kullert quasi in Zeitlupe vom Innenpfosten ins Enten-Tor. Abpfiff, Spiel zu Ende! Es bleibt aufgrund des Torverhältnisses lediglich der 5. Platz. Unfassbar!
Der Enten-Coach springt vor Wut und Enttäuschung gegen das Tor, das einfach nicht umfallen will. Parallelen zu seinem Vorbild Klopp sind nicht mehr zu übersehen. Allgemeine Fassungslosigkeit in allen Gesichtern, nur behutsames Zureden von Werner lässt den Coach wieder zur Besinnung kommen.
Fazit: Eine der besten Turnierleistungen wird nicht durch den entsprechenden Tabellenplatz belohnt. Im letzten Spiel vom 1. auf den 2. und dann nach schiedsrichterlicher Fehlentscheidung mit der letzten Sekunde auf den 5. Platz abgerutscht. Da fallen dem geneigten Zuschauer dutzende phrasenschweinverdächtiger Weisheiten ein.
Dennoch Jungs, großes Kino. Spannender geht’s nicht mehr. Super Leistung eines tollen Enten-Teams, das immer fair und sehr engagiert gekämpft hat.
Nächstes Jahr sind wir wieder dabei.
Es spielten: Eric, Stefan S., Matthias D., Marcus, Christian H., Werner, Kalli, Mustapha, Ronald.
Torschützen Ü40: Christian (2), Mustapha (1), Stefan (1), Werner (1)
Torschützen Ü55: Christian, Kalli und Werner (je 1)
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