Team Fernández ./. Ente Bagdad 1:3
(Kommentare: 5)
Enten gewinnen ihr erstes Spiel auf amerikanischem Boden

Das erste Entenspiel in Südamerika stand von Beginn an unter besonderen Vorzeichen. Ein Fussballspiel auf fast 3.600 Metern Höhe. Ein Spiel auf dem Trainingsgelände der bolivianischen Nationalmannschaft unweit der Andenmetropole La Paz, dem höchstgelegenen Regierungssitz der Erde.
Die Luft auf dieser Spielhöhe ist spürbar dünner. Die Atmung fällt schwerer. Unter anderem deshalb ist es seitens der FIFA der bolivianischen Nationalmannschaft untersagt, Heimspiele in La Paz auszutragen. Glücklicherweise konnten sich die Enten in den Tagen vor Anpfiff ein wenig akklimatisieren und sich mit dem geringeren Sauerstoffgehalt der Luft in Höhenlage vertraut machen. Ein Trainingsspiel am Titicaca-See gab den Enten Sicherheit und diente als Vorbereitung auf das Spielen unter ungewohnten Bedingungen.
Am Spieltag selbst gestaltete sich schon die Anfahrt der Enten spektakulär. Das Spielgelände liegt etwas unterhalb von La Paz, umgeben von Ausläufern der südamerikanischen Anden. Eine eindrucksvolle Kulisse für das erste Entenspiel auf amerikanischen Boden. Zunächst mussten jedoch noch einige Baustellen und sich noch in Konstruktion befindliche Brücken umfahren werden. Kurz vor 11 Uhr dann die Ankunft am Platz, wo die Mannschaft mit offenen Armen empfangen wurde und sich unter Palmen und vor einem wunderbaren Panorama langsam auf das Spiel vorbereiten konnte.
Kurz darauf traf auch der Gegner ein, das mit der Familie Choque verwandte Team der Fernández-Familie. Als Schiedsrichter der Partie konnte ein ehemaliger FIFA-Schiedsrichter und sein Team von Linienrichtern gewonnen werden. Sollte die Luft knapp werden, hätten zwei extra angereiste Arzthelfer aus La Paz zur Verfügung gestanden.
Der Spielbeginn war für 12 Uhr angesetzt. Vor Anpfiff tauschten beide Teams ihre Maskottchen aus. Die Fernández-Familie überreichte den Enten ihren Vereinswimpel. Ronald überreichte dem Fernández-Team das traditionelle Enten-Maskottchen. Darüber hinaus hatten alle Enten für die bolivianischen Spieler noch einen kleinen Gruß aus der Heimat in Form des Mainz 05 T-Shirts dabei.
Die erste Halbzeit wurde von beiden Teams offensiv begonnen. Dabei konnten sich die Enten schon schnell erste Spielanteile erarbeiten. Nach zehn Minuten passte Joseph in die Spitze zu Christian, der den ersten Schuss auf das Tor der Bolivianer abgab. Der Ball verfehlte das Ziel nur knapp und prallte an den Pfosten. Ermutigt durch diese positive Anfangsphase spielten die Enten weiter ruhig und konzentriert nach vorne.
Die Führung ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Nach Doppelpass mit Victor verwandelte Joseph mit einem Distanzschuss aus 20 Metern zum Führungstreffer: Das erste Ententor in Südamerika.
Die erste Halbzeit verlief aus Sicht der Enten weiterhin wie geplant. Dies lag vor allem an der Abwehrreihe, organisiert von Tobias, Stefan S., Eric und Matthias. Das Zusammenspiel der vier verlief dabei so reibungslos, dass die Fernández-Spieler kaum zu Chancen kamen. Im Gegenteil: Kurz vor Ende der ersten Halbzeit erhöhten die Enten auf 2:0. Torschütze war nach Vorarbeit von Christian und Matthias Carlos Gregorio, einer der bolivianischen Ergänzungsspieler bei den Enten.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit fehlte dann zunächst der klare Zug zum Tor. Hatten die Enten sich in der ersten Hälfte bereits verausgabt? –Jedenfalls kamen jetzt auch die Fernández-Spieler häufiger in den Strafraum der Enten. Deren Vorsprung hielt dabei vor allem Uli fest. Mehr als einmal konnte er mit großartigen Paraden den Spielstand halten.
Trotz der zunehmenden Versuche der Gegner waren es dann aber die Enten, die noch einmal ins Netz trafen. Wiederum mit einem Distanzschuss und wieder durch Carlos Gregorio wurde auf 3:0 erhöht. Anschließend kam es dann aber doch noch zum verdienten Anschlusstreffer durch das Fernández-Team. Torschütze war Javi Choque Fernández, Victors Bruder.
In der Schlussphase zehrte das Spiel an den Kräften. Doch die Enten-Mannschaft gab alles. Klaus, Stefan Z, Ronald und Victor ließen rechts wenig anbrennen, Katharina und Eric versuchten immer wieder auf der linken Seite, das Spiel nach vorn zu tragen. Victor, Joseph und Christian verteilten die Bälle im Mittelfeld. Vor allem aber behielt die Abwehr ihren kühlen Kopf. Das Spiel ging 3:1 aus, ein Sieg für die Geschichtsbücher.
Nach Abpfiff stand den Enten trotz Erschöpfung die Freude ins Gesicht geschrieben. Mit einem solchen Ergebnis hatten nicht viele gerechnet. Sensationell und verdient ging das erste Spiel in Südamerika an die Enten.
Doch noch war der Tag nicht vorüber. Die überglücklichen Enten feierten und tanzten am Abend mitsamt den Fans, Begleitern und Betreuern auf einer traditionellen Peña bis tief in die Nacht zu bolivianischer Musik.
Beteiligte Spieler bei den Enten: Die Stefane S. und Z. sowie Stephan M., Victor, Joseph, Christian, Katharina, Carlo Gregorio, Tobias, Eric, Klaus, Uli, Ronald und Matthias.
Einen Kommentar schreiben
Kommentar von Ronald |
Ein toller Bericht über einen historischen Sieg der Enten-Nationalmannschaft, auf einem der schönsten Plätze des Universums. Nochmals 1001 Dank an unsere Reiseleiter und - organisartoren, Eva+Victor+Neffen, für diese unvergessliche Kultur-Kickreise. You'll never watschel alone!
Liebe Grüße aus Lima von Ronald Rita und Kim
Kommentar von Entenprinzessin |
Das war ein wirklich legendärer Entensieg!! Noch einmal Glückwunsch an alle Mitspieler!
Kommentar von Eva |
Ja das war wirklich ein unglaubliches Spiel, an einen Sieg hatte kaum eine Ente geglaubt.
Aber, wie sagt man so schön, der Ball ist rund und ein Spiel dauert 90 Minuten ( auch auf ca 3.800m
Höhe). Das merkten selbst die einheimischen Spieler.
Super - Ente Bagdad
Kommentar von Joseph |
Ich bin gespannt auf die Filmaufnahmen von Ortwin und Stefan. :) War wirklich sehr besonders das Spiel.
Kommentar von Enten-Historiker Dr. Stefan Z. aus W. |
Liebe Leute,
nachdem es mit dem Julius Hirsch-Preis (vorerst!) nicht geklappt hat, eine weitere negative Nachricht:
Die Enten waren definitiv nicht das erste deutsche Vereinsteam in Bolivien: Am 14.5.1954 spielte RW Essen mit "Boss" Rahn (zwei Monate später schoss er in Bern ein nicht ganz unwichtiges Tor) in La Paz gegen Bolivar 2:2. Die Deutschen sollen alle 10 Minuten Sauerstoff gebraucht haben.
Mgl.weise waren wir aber das erste dt. Team, das dort, zumindest auf der Höhe gewonnen hat. Dem wäre noch nachzugehen.