Stolpersteine werden geputzt
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Im Gedenken an Eugen Salomon und Familie
(Mainz – eig. Bericht) Bei nasskaltem Wetter trafen sich auch dieses Jahr wieder Vertreter des FC Ente Bagdad, des Fanhauses Mainz und des 1. FSV Mainz 05, um die Stolpersteine vor dem letzten Wohnhaus der Familie Salomon in Mainz zu putzen. Kerzen wurden entzündet und Blumen wurden niedergelegt.
„Zuletzt wohnte die Familie Eugen Salomons hier in der Boppstraße 64. Er war Mitgründer und Erster Vorsitzender des 1. FSV Mainz 05 und wurde heute vor 81 Jahren am 14. November 1942 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau umgebracht.
Ähnliches Gedankengut, das zwischen 1933 und 1945 mehr als sechs Millionen Juden das Leben kostete, scheint heute wieder gesellschaftsfähig zu sein. Wenn Antisemiten und Judenhasser, Rassisten und Homophobe sogar eine eigene Partei im Bundestag haben, müssen wir das in einer Demokratie aushalten. Auch wenn der Gedanke daran, dass rund ein Fünftel der deutschen Bevölkerung eine offen rechtsradikale Partei gewählt hat, uns unerträglich erscheint und wir uns die Frage stellen: „Ist es schon wieder so weit?“
Mit dem terroristischen Überfall der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung am 7. Oktober kam zum christlichen auch noch der muslimische Antisemitismus hinzu. Unterstützer des palästinensischen Volkes vermischten die Ablehnung der Politik des israelischen Staates mit Judenhass – und die Rechtsextremen rieben sich die Hände.
Der Blick in unsere eigene, deutsche Geschichte sollte uns eigentlich lehren, diesen Fehler nicht ein zweites Mal zu begehen. Das ist mit ein Grund, warum wir heute hier zusammengekommen sind und warum wir uns tagtäglich dafür einsetzen, dass das „Nie Wieder“ der Überlebenden von Auschwitz in Deutschland eine selbstverständliche Haltung in allen Bevölkerungsteilen werden muss.
Im Gedenken an Eugen Salomon, seine Familie und an alle Opfer gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit bitten wir um einen Augenblick der Stille.“
Nach dieser Ansprache von Le Maître der Enten ehrten die Anwesenden Eugen Salomon, seine Familie sowie alle Opfer mit einer Gedenkminute.
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