Stadionaktion in der Enten-Arena

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Auch hier Ansprachen und Banner vor dem Anpfiff

(Mainz – eig. Bericht) Sonntag, High Noon in der Enten-Arena. Die Mannschaften von Vitesse Mayence und 1. FC Schwabsburg machen sich warm, bevor das Testspiel der Amateurmannschaften beginnen soll. Es ist der Abschluss der diesjährigen „Mainzer Erinnerungswochen“, die dem Gedenken der „Euthanasie“-Opfer im dritten Reich gewidmet sind.

Deshalb steht auch auf den Aufwärm-T-Shirts der Vitesse-Spieler das diesjährige Motto der „!NieWieder“-Kampagne: Jeder Mensch zählt – egal auf welchem Platz. Deshalb haben wir auch ein Schiedsrichtergespann aus drei Menschen mit Beeinträchtigung engagiert, um dieses Spiel zu leiten. Deshalb halten auch Dr. Ulrich Rüther, Geschäftsführer von Vitesse Mayence, und David Dietz, Geschäftsführer der Lebenshilfe Mainz-Bingen, Ansprachen zum Erinnern an das Schicksal dieser Opfer der sogenannten Rassehygiene der Nationalsozialisten. Und schließlich gibt es vor dem Anpfiff auch noch eine Schweigeminute, im Gedenken an die von den Nazis ermordeten Menschen sowie an die beiden vergangene Woche getöteten Polizisten.

Damit konnte ein deutliches Zeichen dafür gesetzt werden, dass nicht nur die Profis, sondern auch die Amateurfußballer im Rahmen ihrer Möglichkeiten durchaus etwas tun können.

Über das Fußballspiel an sich gibt es nicht viel zu berichten, viel interessanter waren die Unterhaltungen am Spielfeldrand. Beispielsweise über die Wichtigkeit der Erinnerungsarbeit, insbesondere heute, um den Menschen in Deutschland, die seit über 70 Jahren in Frieden und Wohlstand leben, zu verdeutlichen, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist. Um aufzuzeigen, zu welchem Unrecht und zu welchem Leid gewisse politische und populistische Tendenzen führen können, wenn man sie nicht frühzeitig erkennt und ihnen entgegentritt.

Kurz: Aus der Vergangenheit für die Gegenwart und für die Zukunft lernen.

Trotz „Schietwetter“ bei 5°C, starkem Wind und Regen hielten es unter den winzigen Zeltdächern und daneben immerhin gut drei bis vier Dutzend interessierte Besucher aus. Vielleicht lag das auch am heißen Kaffee und dem frisch gebackenen Kuchen, dem reichlich zugesprochen wurde. Das Team des SWR-Fernsehens freute ich jedenfalls darüber, galt es doch, nach Interviews und Aufnahmen für die Nachrichtensendung „SWR aktuell“ am selben Abend wieder ein wenig Wärme zu tanken.

Die Veranstaltung klang mit einem späten Mittagessen aus, zu dem wir die Schiedsrichter noch eingeladen hatten. Bei leckerem griechischem Essen wurde noch viel über die Benachteiligung behinderter Menschen, deren Besonderheit im Schiedsrichterwesen, den Umgang damit – sowie über die Pfalz, das Leben und den ganzen Rest diskutiert.

Damit hatten wir die „Mainzer Erinnerungswochen 2022“ würdig abgerundet und die Brücke zum Alltag geschlagen. Letzterer wird für die Enten auch weiterhin vom Fußball und vom gesellschaftlichen Engagement geprägt werden.

Ganz besonders dürfen wir uns an dieser Stelle für die Unterstützung durch die Sepp Herberger Stiftung sowie bei unseren Kooperationspartnern Landessportbund Rheinland-Pfalz und Südwestdeutscher Fußballverband bedanken.

You’ll never watschel alone!

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Kommentare

Kommentar von Alex G. |

Super Aktion!
Der Kuchen sieht fantastisch aus. Der ist nicht von Uli R.!

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