Sinti und Roma Gedenktag
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Kranzniederlegungen und Gedenken
(Mainz – eig. Bericht) Erfreulich zahlreich waren die Teilnehmer an der diesjährigen Gedenkveranstaltung. Der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase, die Bau- und Kulturdezernentin Marianne Grosse, Henrik Drechsler vom Haus des Erinnerns – Für Demokratie und Akzeptanz, der Maître der Enten sowie Jacques Delfeld jr. vom Landesverband der Sinti und Roma hielten bewegende Ansprachen im Gedenken insbesondere an die Mainzer Sinti, die am 16. Mai 1940 aus Mainz deportiert worden waren.
Henrik Drechsler erinnerte u.a.:
„[…]Seit nunmehr 11 Jahren erinnert diese Gedenkstele an die Ereignisse des 16. Mai 1940 in unserer Stadt sowie an die Verbrechen, die an Sinti und Roma begangen wurden. Die Initiative zur Errichtung dieser Stele geht auf die Mainzerin Hildegard Coester zurück.[…]“
Und der Entenvertreter ergänzte:
„Nicht nur die Errichtung dieser Stele geht auf Hildegard Coester zurück.
Sie erinnerte auch immer wieder daran, wie die Sintifamilien mitten aus der Mainzer Bevölkerung, in der ganzen Stadt und vor aller Augen, abgeführt und abtransportiert wurden. Es hat sich auf Initiative Hildegard Coesters eine kleine Tradition entwickelt, den Mainzerinnen und Mainzern von heute aufzuzeigen, wo die Sinti seinerzeit gelebt haben: nämlich in ihrer direkten Nachbarschaft, vielleicht sogar im selben Haus. Niemand half ihnen, niemand trat für sie ein.
Deshalb werden wir diese Adressen jetzt noch einmal laut nennen und im Gedenken an die damals dort lebenden Sinti jeweils eine weiße Rose niederlegen. […]“
Die Blumen mit den Wohnanschriften wurden von anwesenden Mainzer*innen niedergelegt, gefolgt von einem Augenblick des stillen Gedenkens.
You’ll never watschel alone!
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