SC Himalaya ./. Ente Bagdad 5:3

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Höhentraining erforderlich

Im Rahmen des vierzigjährigen Jubiläums reiste der FC Ente Bagdad nach Zürich (Reisebericht siehe hier), um unter anderem am Pfingstsamstag bei bestem Fußballwetter im benachbarten Adliswil gegen den SC Himalaya anzutreten. Der Rasenplatz, optisch schön anzuschauen, da scheinbar sehr gepflegt, hatte seine Tücken bzw. erwies sich als sehr schwer bespielbar und verletzungsfreundlich. Aber dazu mehr im folgenden Spielbericht.

Unter der Leitung von Viertliga-Referee Wolfgang (ein Wiener – ich glaub’s nicht!) wurde das Spiel dann gegen 16 Uhr angepfiffen. Der starke Entensturm um Nick, Clemens und Jan begann sich direkt auf das Tor der Gastgeber einzuschießen, dies aber anfangs mit wenig Fortune. Jan hatte bereits in der fünften Spielminute nach Traumflanke von Clemens das sichere 1:0 auf dem Fuß, brachte aber zentral aus kurzer Distanz das Kunststück fertig, den Ball ins Toraus zu schieben, was bedeutend schwieriger war als die Hütte zu treffen. Leider konnte er auch eine weitere hochkarätige Chance nicht mehr verwerten, bevor er schon nach zehn Minuten verletzungsbedingt den Platz verlassen musste.

Nach Ablauf der Anfangsviertelstunde hatten die Enten nicht weniger als vier Dreihundertprozentige zu verzeichnen. Clemens drehte sich blitzschnell und sehenswert am Elfmeterpunkt, der Keeper konnte nur abklatschen, aber auch Werners Nachschuss mit der schwächeren rechten Klebe in unbedrängter Position fand nicht sein Ziel. Anschließend ein Schuss wie ein Strich von Clemens, der Keeper war bereits geschlagen, aber ein Abwehrspieler bekam irgendwie noch den Körper dazwischen, sodass auch diese Chance vertan war. Die Enten zeigten in diesem Spielabschnitt ein absolut sehenswertes Spiel, taten sich jedoch mit dem sehr holprigen Rasen schwer, welcher auch bis zum Abpfiff noch zwei weitere verletzte Enten fordern sollte.

Nach etwa 20 Minuten mussten die Entenfighter Ihrem anfänglichen Überfallkommando leider ohne jeglichen Torerfolg Tribut zollen, denn nun drückten die Gastgeber mit schnellen Kombinationen und sicherer Abschlußstärke. Der Enten-Keeper durfte in Spielminute 25 nach scharfem Flachschuss vom Sechzehner aus das erste Mal hinter sich greifen. Dieses 1:0 stellte den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf. Das mit einigen Nationalspielern gespickte Team der Gastgeber zeigte in diesem Spielabschnitt seine gnadenlose Treffsicherheit und netzte keine fünf Minuten später erneut ein. Hierbei musste man den Gästen jedoch auch die schlechten Platzverhältnisse zu Gute schreiben, der Platz war sozusagen der zwölfte Mann der Himalayaner. Kein Ball war berechenbar, und das machte den Gästen zusätzlich das Entenleben schwer. Auf dem heimischen Kunstrasenplatz in der Enten-Arena wäre die Partie bis zu diesem Zeitpunkt sicher anders verlaufen.

Trotzdem zeigten die Gäste Moral durch Marcus’ bärenstarken Sohn Nick, welcher über rechts in den Strafraum eindrang und dem Keeper mit brachialem Schuss mitten ins tibetische Tor nicht die Spur einer Chance ließ. Nun bestimmten wieder die Enten das Geschehen: Traumflanke von Mokka auf den zweiten Pfosten, wo Christian H. per Flugeinlage zum vielumjubelten Ausgleich abstaubte. Referee Wolfgang pfiff anschließend zur Pause.

Die Enten mussten erneut wechseln, weil sich außer Stoßstürmer Jan nun auch noch Clemens verletzt hatte. Diese sehr schmerzliche Qualitätseinbuße machte sich jedoch in den ersten zwanzig Minuten der zweiten Hälfte überhaupt nicht bemerkbar. Das Spiel fand vornehmlich im Mittelfeld statt und der Zaungast durfte zu Recht von einer gütlichen Punkteteilung ausgehen. Aber die Gastgeber hatten noch ihren 12. Mann, den Rasen. Eine hohe Flanke in den Enten-Sechzehner war für Matthias D. unmöglich zu kontrollieren, der Ball sprang dem nachrückenden Stürmer direkt vor die Stirn und mit dieser überlupfte er den herauslaufenden Enten-Keeper zur erneuten Führung der Gastgeber. Ein mehr als unglückliches Tor, zumal sich der Richard im Tor der Enten bei dieser Aktion eine Dehnung des linken Innenbandes zuzog.

Doch die Enten wären kein Enten, wenn sie sich vorzeitig geschlagen gäben. Der glänzend aufgelegte Nick besorgte mittels schönem Schrägschuss noch das 3:3 und erzielte damit den eigentlich insgesamt leistungsgerechten Ausgleich. Jedoch mussten die Gäste in der Folge ihrem aufopferungsvollem Kampf sowie dem Ausfall der beiden Leistungsträger Jan und Clemens Tribut zollen. Der Druck nach vorne war weg und das Mittelfeld war platt, sodass es die Gastgeber kurz vor dem Abpfiff durch den österreichischen Referee relativ leicht hatten, das Ergebnis zu ihren Gunsten um zwei weitere Tore auf den Endstand von 5:3 zu erhöhen.

Für die Enten spielten: Marcus, Nick, Edgar, Christian H., Jan, Ronald, Clemens, Dirk, Victor, Christian D., Werner, Mokka, Stefan, Richard, Matthias und Eric.

Abschließend sei noch unser Gastgeber gewürdigt: Die Tibeter rund um ihren Präsidenten Jimmy T. zeigten sich nicht nur als sehr freundliche, zuvorkommende und weltoffene Menschen. Sie hatten das Entenprogramm auch in vorbildlicher Art und Weise mitgestaltet, Verbindungen hergestellt und die Klosterbesichtigung ermöglicht. Letzteres ist insofern bemerkenswert, als dieser Ort der Kontemplation normalerweise an Sonntagen geschlossen ist und es mithin besonderer Einflüsse bedurfte, um den Enten das gemeinsame „Ommmmhhh” und die lehrreichen Einblicke in die buddhistische Lehre zu ermöglichen. Leider schafften sie es trotz aller Bemühungen nicht, den Besuch des Dalai Lama, der lediglich drei Wochen vorher vor Ort war, auf das Pfingstwochenende zu verschieben, damit dieser mit den Enten gemeinsam meditieren konnte. Aber das wäre sicher auch des Guten zu viel gewesen. Alle Enten werden jedenfalls diese Reise und die herrlichen Eindrücke in dankbarer Erinnerung behalten.

P.S. Wohlwollende Kommentare werden wie immer gern genommen.

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