Runder Tisch Flüchtlinge

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Veranstaltung der Stadt Mainz mit aktiven Akteuren aus der Flüchtlingsarbeit

Die Abteilung Flüchtlingskoordination der Landeshauptstadt Mainz bat am 28.11.2017 Mainzer Vertreter von in der Flüchtlingsarbeit aktiven Akteure (Politik, Religion, Schulen, Hilfsorganisationen, Vereine) zu einem Gespräch, um das Jahr 2017 Revue passieren zu lassen und sich für 2018 miteinander abzustimmen.

Der FC Ente Bagdad war durch die belgische Landente Edgar L. vertreten, der eine ausführlich Zusammenfassung dieser Sitzung verfasst hat. 

Faktencheck Flüchtlingszahlen und die Auswirkungen auf die Mainzer Flüchtlingsunterkünfte

Hier sind die aktuellen Zahlen rückläufig, was bei einer angestrebten Belegungsquote von 80 - 85% zu Schließungen von Unterkünften führt. Aktuell stehen 1587 Personen Unterkünfte für 2040 Plätze gegenüber. Umzüge sind unumgänglich, da es aus finanzieller Sicht nicht möglich ist, einfach die Anzahl Bewohner je m² (mind. 10 m²/ Person inkl. aller Flächen wie Flure und Gemeinschaftsbereiche) zu reduzieren. Außerdem bedarf es einer Koordination, wer mit wem einquartiert werden kann. Diese Entwicklung führt leider auch zu Entlassungen beim Personal unter Einbeziehung von Kündigungsfristen.

Bezüglich Unterkünfte ist auch zu beachten, dass der Umzug von Flüchtlingen aus der Unterkunft in die eigene Wohnung auch ein wichtiger Integrationsschritt darstellt. Dieser Schritt bedarf jedoch der Vorbereitung, um nachhaltig erfolgreich organisiert zu werden. Die Mainzer Flüchtlingskoordination hat diesbezüglich mit der Stiftung Juvente das Projekt „Fit für den Auszug“ ins Leben gerufen, welches sich bis zum Jahresende in einer Testphase befindet. Hauswirtschafter bereiten Flüchtlinge auf ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden vor. Nachdem die Rückmeldungen bisher durchweg positiv waren, geht es nun um die Organisation wie das Projekt in 2018 weitergeführt wird.

Koordinierungsbedarf

Wie können auch abgelehnte Asylbewerber (aktuell z.B. 204 Afghanen in Mainz) weiter sinnvoll betreut werden. Hier sollen koordinierten Angebote geschaffen werden.

Zukünftig sollen ebenfalls Möglichkeiten ausgearbeitet werden, wie die Koordination bei u.a. folgenden Themen optimiert werden kann: Online-Spendenportal, Patenprojekte und die Vernetzung von hauptberuflichen und ehrenamtlichen Helfern.

Sprachliche und berufliche Integration aus Sicht des Jobcenters Mainz

Das Jobcenter Mainz erprobt aktuell einen zentralen Einstufungstest, um individuellen Unterschieden bei der Qualifikation  der Flüchtlinge besser Rechnung tragen zu können. Auch Verlängerungen von Integrationskursen von 800 auf 1100 Stunden seien je nach Einzelprüfung möglich. Je nach Aufenthaltsstatus gibt es auch unterschiedliche Angebote, um keinen Flüchtling alleine zu lassen. 

Im beruflichen Zusammenhang bemängelten Teilnehmer des runden Tisches, dass Volljährige beim Nachholen von schulischen Abschlüssen kaum Angebote hätten. Selbst wenn diese Abschlüsse nicht zwingend für verschiedene Ausbildungsberufe erforderlich seien, sei es jedoch ein Nachteil, nicht über solche zu verfügen. Hier wurde jedoch von städtischer Seite auf die Zuständigkeit der Länder bei der Schulpolitik verwiesen. Der Fokus des Jobcenters liege auch in der Vermittlung von Arbeit/Ausbildung und nicht im Erreichen von Schulabschlüssen.

Familienbetreuung

Geflüchtete Familien mit Kindern bis zu 6 Jahren haben die Möglichkeit sich psychologisch und pädagogisch durch einen „Familencoach“ unterstützen zu lassen. Dieses bisher gut angenommene Projekt ist bis zum 31.12.2018 angesetzt.

Gelegenheit für Fragen und Austausch: Hier bestand die Möglichkeit, einander besser kennenzulernen und sich auszutauschen. Hier hat unsere belgische Landente zur Stadt und zu Vertretern verschiedener Organisationen persönliche Kontakte geknüpft, die es weiterhin zu vertiefen gilt. Bzgl. der städtischen Flüchtlingskoordination wurden wir Enten auch zum Adventskaffee eingeladen und es wurde ein noch zu terminierender Besuch der Entenarena abgestimmt.

 

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