Jedermänner – Ente Bagdad 3:4

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An diesem Montag kreuzten zwei Top-Mannschaften in Bodenheim die Klingen. Die seit 18(!) Monaten ungeschlagenen Jedermänner gegen die im Jahre 2007 noch ungeschlagenen Enten. Jedermänner-Coach Willi Boos gegen die Enten-Coachs Ronald und Werner. Hervorragende Taktiker trafen wieder einmal aufeinander. Willi wollte seine Serie unbedingt fortsetzen und die Enten-Coachs Revanche für das unglückliche 2:4 aus dem Vorjahr nehmen.

Dafür boten letztere eine auf allen Positionen ausgeglichene Mannschaft auf, die ihre Sache auch zunächst sehr gut machte, denn das Tor der Gastgeber wurde von der Enten-Sturmreihe um Konstantin, Peter E. sowie Daniel M. immer wieder in Gefahr gebracht. Aber der Jedermänner-Abwehrblock leistete sehr gute Arbeit und ließ am Anfang nichts anbrennen. Die Gastgeber zogen wieder einmal ihr gewohntes Spiel gegen die Enten auf und konterten mit ihren schnellen Spitzen ein ums andere Mal sehr gefährlich. Abwehrchef Matthias D. hatte auch alle Hände voll zu tun, beeindruckend seine gewonnenen Laufduelle gegen wirklich schnelle Stürmer.

Nach 15 Minuten hätte es eigentlich 2:0 für die Gäste stehen müssen, aber es kam – wie immer im Bodenheimer Stadion – anders. Der Jedermänner-Mittelstürmer Kai Wagemann kam am Sechzehner frei zum Schuss und der Ball klatschte unhaltbar vom linken Innenpfosten ins Ententor. Die Enten ließen sich von diesem Rückstand nicht beeindrucken und zeigten weiterhin eine optische Überlegenheit, bei welcher jedoch zunächst nichts zählbares heraus sprang. 

Statt dessen ein erneuter Konter der Gastgeber, bei dem auf den immer wieder viel zu frei stehenden Rechtsaußen Dirk Wagemann gepasst wurde. Der lief auf das Ententor zu, zielte hart und flach auf das kurze Eck – und Richard durfte sich über die erste gelungene Parade freuen. Aber nicht lange, denn der nachfolgende Eckball kam hoch herein, Richard schaute in das gleißende Flutlicht, sah den Ball nur schemenhaft, konnte ihn nicht festhalten und der Jedermänner-Spieler Rainer staubte im Fünfmeterraum zum 2:0 in der 20. Minute ab. 

Wieder mal ein Tor zum Nachhause gehen; mit dem Flutlicht auf der Guckenbergseite hatte der Enten-Keeper nicht zum ersten Mal Probleme. Die Masten stehen beinahe in einer Flucht zu den Eckfahnen, anstatt wie auf der Gegenseite nach hinten versetzt. Der Keeper schaute notgedrungen ins Licht und sah den Ball erst sehr spät.

Die Enten reagierten keineswegs resigniert, es gab keine Vorwürfe an den Torwart, sondern es hieß: „Die packen wir noch!“. Das macht jeden Keeper stark. Danke Jungs! Die Jedermänner waren nun wach und wollten die Vorentscheidung. Der pfeilschnelle Clemens hatte sie mehrfach auf dem Fuß, wurde aber von der nun sehr sicheren Entenabwehr um Tobias, Dirk, Carlos, Frank sowie Matthias D. immer wieder abgeblockt. Und was trotzdem auf das Tor kam wurde nun zur sicheren Beute des Enten-Keepers.

Die Sturm- und Drangzeit der Jedermänner hielt bis zur 30. Minute, dann zeigten die Entenstürmer wieder, was Sache ist. Aber sie liefen sich immer wieder in der sicheren Jedermänner-Abwehr fest, oder trafen die Hütte nicht. In der 35. Minute zog Konstantin halb links aus 25 Metern Entfernung einfach mal ab, der Jedermänner-Torwart wollte Richard mit seinem Patzer nicht im Regen stehen lassen und ließ den haltbaren Ball über die fangbereiten Arme zum 2:1 Anschlusstreffer passieren. 

Anschließend dann ein Kuriosum des ansonsten guten Unparteiischen. Er pfiff die erste Spielhälfte viel zu früh ab und setzte das Spiel anschließend mit einem Schiedsrichterball fort. Bis zur Halbzeit war der Ausgleich genauso drin wie das 3:1 der Gastgeber. Beide Mannschaften lieferten sich einen tollen Fight, es war eine hochklassige und spannende Partie. 

Nach der Pause schalteten die Jedermänner zunächst einen Gang zurück und die Enten kamen. Und wie sie kamen! In der 50. Minute passte der Flankengott Frank flach von links in der Sechzehner, Daniel der Achtfache nahm die Kugel an der Strafraumgrenze auf und hämmerte sie unhaltbar mitten ins Jedermänner-Herz zum verdienten Ausgleich. 

Nun ging es Schlag auf Schlag. Die Jedermänner schlugen eine weite Flanke auf den wieder völlig frei stehenden Rechtsaußen Dirk Wagemann, der hämmerte genauso fulminant aufs kurze Eck. Richard war auch da, konnte dieser Granate aber keine entscheidende Richtungsänderung mehr geben. Erneuter Entenrückstand. Sollte denn diese hochklassige Partie für die Enten wieder verloren gehen? 

Die Jedermänner um ihren prominenten Mitspieler Sven Hieronimus drückten, verloren den Ball, die Enten konterten, Peter E. und Angelo stürmten in Mittelstürmerposition auf das Jedermännertor zu und Angelo erzielte in Abstaubermanier den erneuten Ausgleich zum 3:3. Bei diesen beiden Mannschaften gibt es immer viele Tore, so war es auch an diesem Abend wieder. Und es gab bisher auch immer einen Sieger. Die Jedermänner belagerten das Ententor, Angriff um Angriff rollte, aber nun hatten die Enten das „angenehmere“ Tor, Richard sah die Flanken, griff eine nach der anderen ab. Es machte wieder Spaß im Tor zu stehen. 

Doch dann war der pfeilschnelle Jedermänner-Clemens da, schaffte es tatsächlich, Matthias D. auszuspielen, lud ab und der Entenkeeper machte seinen Fauxpas aus der ersten Hälfte wieder gut, klärte aus kurzer Distanz mit dem Fuß. Der Ball erreichte schwindelerregende Höhen im Enten-Sechzehner, die Gefahr war nicht gebannt, der Linksaußen rückte nach, kam frei zum Schuss, traf aber die Pille nicht richtig, die daraufhin ins Seitenaus trudelte. Aufatmen im Ententeam. 

Die Jedermänner mussten ihrem Tempo Tribut zollen, sie waren nicht mehr so giftig. Aber die Enten um Daniel M., Peter E., Werner, Frank und Christian, um nur einige dieser großartigen Truppe zu nennen, die kämpften, wollten die Unbezwingbaren an diesem Abend in ihrem eigenen Stadion schlagen. Es stand 3:3 in der 80. Minute, ein achtbares Ergebnis gegen einen so starken Gegner. Doch dann kam der Mann, der aus beruflichen Gründen beinahe noch ausgefallen wäre. Der Enten-Spielgestalter Christian zog zentral aus 30 Metern einfach mal ab, die Kugel wurde zur Bogenlampe im Strafraum der Gastgeber und senkte sich unhaltbar ins obere linke Tordreieck zum 4:3 aus Entensicht.

Die Jedermänner bedienten anschließend ihren pfeilschnellen Rechtsaußen, wollten zumindest den Ausgleich, aber die Entenabwehr fightete, jeder kämpfte für jeden. Entlastungsangriffe folgten. Konstantin hätte in aussichtsreichen Positionen seinen  zweiten Treffer markieren müssen – immerhin ist das Tor 7,25 m breit – aber er schoss nach sehenswerten Sturmläufen mehrfach den Torwart an. 

Dann die Schlussoffensive der Jedermänner. Richard rief die Enten zur Generalverteidigung auf: „Alle Enten zurück!“, lieferte sich mit Sven Hieronimus ein Duell der Schreihälse, denn dieser wollte seinerseits alle Jedermänner vorne im Enten-Sechzehner sehen. Matthias D. gewann wieder ein Duell gegen den schnellen Rechtsaußen Dirk auf Kosten einer Ecke. „Die letzte Aktion“, deutet der Schiri an. Die Jedermänner wollten den Ausgleich, aber es waren zu viele Entenbeine dazwischen. Christian kam an den Ball, schlug diesen aus der Gefahrenzone – und dann war Schluss. Die Enten hatten das Unmögliche möglich gemacht, schlugen die scheinbar Unbezwingbaren denkbar knapp mit einem Tor, holten einen 0:2 Rückstand auf und blieben damit auch im dritten Spiel des Jahres 2007 ungeschlagen. Bravo Jungs! „Steht auf, wenn ihr Enten seid!“

Für die Enten spielten: Werner, Richard, Tobias, Matthias D., Dirk, Peter E., Frank, Carlos, Daniel der Achtfache, Angelo, Christian und Konstantin.

………

Ausnahmsweise ein Nachtrag zu Richards mitreißendem Spielbericht in Form einer E-Mail des Jedermänner-Coachs, die unserem selbsternannten Coach auf Lebenszeit am Tag nach dem Spiel zuging:

„Guten Morgen Ronald, 

ich möchte mich für das gestrige Spiel bedanken.

Es war, wie auch nicht anders zu erwarten, extrem fair und hat mit Ente Bagdad den verdienten Sieger gehabt. Richte bitte meinen Dank an alle deine Spieler aus und ruht euch nicht auf diesem Sieg aus. Das Rückspiel wird kommen.

Gruß, Willi“


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