FC Ente Bagdad kämpft gegen Rechtsruck und für Vielfalt

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Der Rechtsruck in Deutschland und der Krieg im Nahen Osten sorgen beim Bretzenheimer Verein für Diskussionen, aber auch Zusammenhalt. Was sich der Verein für die Zukunft wünscht.

(Mainz – Allgemeine Zeitung – Emily Davies) „(Mainz) Als Enten-Gemeinschaft waren auch die Mitglieder des Bretzenheimer Vereins FC Ente Bagdad bei dem Protestmarsch kürzlich in Mainz mit dabei, um gegen Rechtsextremismus zu demonstrieren. Zu dem Geheimtreffen radikaler Rechter in Potsdam, bei dem offenbar über einen Vertreibungsplan von Migranten gesprochen wurde, sagt der Vertreter und Medienbeauftragte der Enten, Stefan Schirmer: „Es ist das ans Tageslicht gekommen, was seit Jahren am Brodeln ist.“ Anfeindungen gegen den Verein habe es seit den Enthüllungen zwar nicht gegeben. „Die Mitglieder bemerken dennoch: die Bedrohung ist da.“

Im Verein stellt Schirmer fest, dass vor allem Jugendliche und junge Erwachsene mit rassistischen Äußerungen und anderen Anfeindungen zu kämpfen haben. Besonders der Tag des Überfalls der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober prägt den Verein bis heute. Seitdem mussten viele Gespräche geführt werden, da es auch innerhalb der Enten zu Konflikten kam. „Wir haben Sportler aus Syrien und Palästina bei uns, die anders im Hinblick auf Israel erzogen wurden“, erklärt Schirmer. Jeder von ihnen sei aber aufgeschlossen gewesen, zuzuhören und sich auszutauschen.

In den vergangenen Jahren habe der Medienbeauftragte der Enten immer wieder beobachten können, wie sehr die jungen Leute unter den Anfeindungen leiden. „Durch den regelmäßigen Austausch und auch durch Diskussionen können viele mittlerweile besser damit umgehen“, sagt er. Darüber hinaus merkten die Jugendlichen durch den Zusammenhalt, dass sie ernst genommen werden und sich deshalb verstanden fühlten. „Dafür sind sie sehr dankbar“, freut sich Schirmer. Deshalb möchten viele das Gleiche an den Verein und die Mitglieder zurückgeben, stellt er fest. Und für den Fall, dass der Verein von außerhalb angefeindet wird, ist sich der Vereinsvertreter sicher: „Den Club kann nichts und niemand auseinanderbringen, weil wir füreinander da sind und das Gemeinschaftsgefühl stark ist.“

Der Vereinsvertreter schätzt die derzeit hohe Anteilnahme in Deutschland, betont jedoch den Wunsch nach konkreten Handlungen. Neben Solidaritätsbekundungen sollten die Menschen auch anderweitig aktiv werden, beispielsweise durch bewusste Entscheidungen bei Wahlen. Zudem sollten sie reflektieren, wo ihnen im alltäglichen Leben Migration begegne. Personen, die sich gegen ein buntes Deutschland wehren wollen, entgegnet Schirmer: „Ihr könnt Euch wehren, wie ihr wollt, aber es ist nun mal so, dass Deutschland vielfältig ist – und das ist gut so.“

So steht es in der digitalen Version der Mainzer Allgemeinen Zeitung. In der gedruckten Ausgabe ist der Text noch ein wenig ausführlicher; er kann durch einen Klick auf das Bild links oben eingesehen werden.

Wir bedanken uns herzlich bei der AZ Mainz und insbesondere bei Emily Davies für die mediale Unterstützung.

Und es folgte sogar noch ein Hinweis auf unser Freundschaftsspiel am selben Tag gegen Makkabi Frankfurt:

Stadionaktion zum Holocaust-Gedenktag

Am Holocaust-Gedenktag, Samstag, 27. Januar, findet eine besondere Stadionaktion statt. Ein Fußballspiel des FC Ente gegen Makkabi Frankfurt in der „Enten-Arena“ in Bretzenheim. Als Zeichen der Solidarität werden viele Enten-Spieler mit Kippas auflaufen. „Wenn man gemeinsame Werte hat, dann setzt man sich auch gemeinsam dafür ein“, betont Schirmer.

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