Erzählungen eines A-Jugendspielers über seine Fußballmanschaft

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Nader schreibt die Enten-Geschichte neu

(Mainz – eig. Bericht) In der Schule hat unser A-Jugendspieler Nader zwei Texte über den Fußball verfasst, die uns seine Lehrerin freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Sie schreibt dazu:

Liebe Fußballtrainer der A-Jugend Vitesse Mayence,

ich unterrichte den 17-Jährigen Nader Shhab, der in Ihrer A-Jugend spielt, in Deutsch am Gymnasium Mainz Oberstadt. Nader hat zwei Berichte über seine Fußballmannschaft verfasst: Er erzählt ganz lebendig von der Preisverleihung beim SWR und davon, wie die Namen „Vitesse Mayence“ und „Ente Bagdad“ zustande gekommen sind. In seinen Erzählungen merkt man, wie viel ihm der Fußball bedeutet und sie sind, finde ich, ganz unterhaltsam! […]

 

Hier kommt Naders Text zu Vitesse Mayence und zur Preisverleihung „EHRENSACHE“ 2019 im Rahmen einer Live-Sendung des SWR-Fernsehens:

Ich bin Nader, ich bin 17 Jahre alt. Ich bin mit meinen Eltern seit drei Jahren in Deutschland, da wir von Syrien geflüchtet sind. Mein Hobby ist Fußball! Fußball bedeutet eigentlich alles für mich.

Ich trainiere mit meiner Fußballmannschaft, die Vitesse Mayence heißt, seit zweieinhalb Jahren. Unser Mannschaftsname ist französisch und bedeutet „Tempo, Mainz!“. Französisch ist unser Name, weil Mainz früher ein Teil von Frankreich war. Diese Geschichte hat mein Trainer mir erzählt und ich finde sie interessant.

Nach langer Zeit an Fußballspielen und Länderkämpfen haben wir am 25.08.2019 eine Einladung vom SWR bekommen. SWR ist ein Kanal, der sich für Menschen interessiert und ihnen Unterstützung geben will – genauso wie unsere Mannschaft. Die Einladung bekamen wir, weil wir einen Preis gewonnen haben. Am Ende der Veranstaltung kam ein Mann zu uns, der, glaube ich, mit Fußball zu tun hat, und hat uns den Preis übergeben: Es war ein fast zwei Kilo schweres Glas, auf dem unser Mannschaftsnamen draufsteht und oben drüber sind drei golden gefärbte Finger. Dieser Mann hat unserem Präsidenten auch noch eine schwarze Tasche gegeben. Ich wollte wissen, was darin war. Auf jeden Fall sind die Zuschauer, als dieser Mann uns die Tasche gegeben hat, aufgestanden und haben laut geklatscht. „He, was passiert da?“, rief ich, „was ist da in der Tasche?“.

Danach fragten wir unseren Präsidenten danach und auf einmal sagte er: „Da drin sind 23000 Euro!“. „He, hab ich da was Falsches gehört?! Nochmal, wie bitte?“.

Das war einfach der beste Tag! Meiner Mannschaft wünsche ich weiterhin viel Erfolg!

(Anmerkung d. Red.) Die Sache mit dem Geld in der Tasche müssen wir nochmal mit ihm klären. Schön wär's gewesen.

 

In seinem zweiten Text schreibt Nader die Geschichte des FC Ente Bagdad neu:

Hier erzähle ich mit meinem Stift die Geschichte unseres zweiten Mannschaftsnamen „Ente Bagdad“.

Vor 50 Jahren, genauer in 1973, haben eine paar Männer Fußball gespielt, immer am Wochenende. Und natürlich kamen immer Jungs und fragten, ob sie mitspielen dürften. Wenn sie zu wenig Leute waren, sagten sie ja, wenn nicht, durften sie nicht mitspielen. Nach einem Jahr waren es schon viele Leute geworden, denn einer erzählte seinem Freund davon, der erzählt es seinen Freunden und so weiter.

Die Männer sagten: „Wir müssen einen Namen finden und eine Mannschaft werden“. Weil viele von ihnen Iraker waren, die vor dem Krieg geflüchtet waren, sind sie auf den Namen „Ente Bagdad“ gekommen. Ente – weil die Ente immer oben schwimmt und somit auch unsere Mannschaft immer oben bleiben würde. Und Bagdad – weil das die Hauptstadt vom Irak ist.

Die Mannschaft wurde von vielen Hobbymannschaft genannt, weil sie immer samstags trainierten. In 2014 hat „Ente Bagdad“ für Jugendliche, die aus verschiedenen Ländern kommen, eine A-Jugend gegründet, wo ich jetzt spiele, und auch eine erste und zweite Mannschaft.

Aber die Hobbymannschaft ist und bleibt bis jetzt eine Hobbymannschaft, die jeden Samstag trainiert und nicht gegen andere Mannschaften spielt.

Wir, die A-Jugend, heißen „Ente Bagdad“ und „Vitesse Mayence“, die erste und zweite Mannschaft heißt nur „Vitesse Mayence“, aber die Hobbymannschaft nennt sich nur „Ente Bagdad“.

 

Vielen Dank, Nader, für diese schönen Geschichten.

You’ll never watschel alone!

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