Erinnerungsspieltag in der Enten-Arena

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Erinnerungsspieltag unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Alexander Schweitzer: Gedenken, Vielfalt und ein besonderes Miteinander

(Mainz – eig. Berichtigung/Le Coach) Bei knapp über Null Grad und herrlichem Sonnenschein hatten sich an diesem Samstagnachmittag zahlreiche Zuschauer und Ehrengäste in der „Enten-Arena“ eingefunden. Immerhin galt es, der Stadionaktion und dem Erinnerungsspiel im Rahmen der Mainzer Erinnerungswochen beizuwohnen – einer Veranstaltung, die die Vergangenheit würdigte und zugleich ein starkes Zeichen für Vielfalt und Zusammenhalt setzte.

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer hatte dankenswerterweise die Schirmherrschaft für diesen bedeutenden Tag übernommen und richtete eine eindringliche Ansprache an die rund 150 Anwesenden.

Zuvor hatte der Maître der Enten die Gäste begrüßt und dabei den zentralen Anlass der Veranstaltung hervorgehoben: „In diesem Jahr begehen wir den 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, in dem das nationalsozialistischen Regime mehr als eine Million Menschen tötete.“

Als Vertreter einiger Opfergruppen kamen anschließend Alon Meyer von Makkabi Deutschland, Joachim Schulte von QueerNet RLP, Christian Kling vom Landesverband Deutscher Sinti und Roma RLP sowie David Dietz von der Lebenshilfe Mainz-Bingen zu Wort. Sie erinnerten in bewegenden Worten an die Verfolgung und das Leid, das unzählige Menschen durch das NS-Regime erlitten hatten und die bis heute fortwirkenden Kontinuitäten.

Bevor man zum sportlichen Teil dieser Veranstaltung überging bat der Maître der Enten „um einen Augenblick der Stille und des Gedenkens an die vielen Millionen Menschen, die ihr Leben lassen mussten, weil sie nicht in die Ideologie der Nationalsozialisten und nicht in das gewünschte Menschenbild für ein völkisches Deutschland passten.“

Während die ukrainische Opernsängerin Leysa Ott ein ergreifendes „Halleluja“ anstimmte, versammelten sich die Mannschaften, Schiedsrichter und Ehrengäste hinter dem großen roten Banner mit der Aufschrift „Gemeinsam für Erinnerung und Vielfalt“. Ein symbolträchtiges Bild, das den Geist der Veranstaltung eindrucksvoll widerspiegelte.

Ein Spiel der Vielfalt und des Miteinanders

Das „Erinnerungsteam“ setzte sich aus Spielern mit Behinderung, Juden, Sinti und Roma sowie queeren Menschen zusammen, während das internationale Ententeam Spieler aus mehr als einem Dutzend Nationen vereinte. Die Begegnung wurde von einem Schiedsrichtertrio mit Behinderung geleitet – ein starkes Zeichen für Inklusion und Gleichberechtigung im Sport.

Mit etwas Verzögerung begann schließlich das Erinnerungsspiel, das für alle Beteiligten eine besondere Erfahrung wurde. Fußball als verbindende Kraft – genau das wurde an diesem Tag spürbar.

Neben dem Platz entwickelten sich intensive Gespräche: über persönliche Erfahrungen, über das Erinnern, über die Bedeutung von Zusammenhalt und Vielfalt in der heutigen Gesellschaft. Der Austausch war so lebendig wie das Spiel selbst.

Zwischenzeitlich übernahm sogar die Mainzer Bundestagsabgeordnete Ursula Groden-Kranich aushilfsweise die Linienrichterfahne, und der Ministerpräsident bekam vom Enten-Präsidenten ehrenhalber den Entenschal und die obligatorische gelbe Badeente mit rotem Turban (don’t call it Badehaube!) überreicht.

In der Halbzeitpause sang Leysa Ott Lieder aus ihrer Heimat, während die Zuschauer den ukrainischen Kuchen und Tees sowie den deutschen Brezeln, Kaffee und Glühwein eifrig zusprachen. Mit Einbruch der Dunkelheit sanken die Temperaturen, doch die Wärme des gemeinsamen Erlebens blieb spürbar.

Nach dem Abpfiff wollte kaum jemand den Platz verlassen. Spieler und Schiedsrichter umarmten sich, bedankten sich für die besondere Begegnung – es war ein Spiel ohne Verlierer, aber mit vielen strahlenden Gesichtern, herzlichem Lachen und begeisterten Rufen.

Ein würdiger Abschluss eines besonderen Tages

Gegen 19 Uhr klang der Erinnerungsspieltag langsam aus, doch die Eindrücke dieses Tages werden bleiben.

Das Fest der Diversität und des Gedenkens wurde finanziell durch die DFB-Stiftung Egidius Braun unterstützt – dafür bedanken wir uns herzlich. Unser Dank gilt ebenso allen, die teilgenommen, mitgewirkt und diesen Tag zu etwas Besonderem gemacht haben.

You’ll never watschel alone!

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