Enten-Weihnachtsfeier

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Erwachsene Enten feiern Weihnachten

(Mainz – eig. Bericht) Der Jahresabschlusskick war absolviert, die daran teilnehmenden Enten waren frisch shampooniert, deodoriert und gefönt. So konnte es zur anschließenden Weihnachtsfeier der erwachsenen Enten im „GREEN FIT“ gehen, dem Fitnesstudio unserer Ente Matthias W. im Mainzer Vorort Bretzenheim.

Gut 40 Enten hatten sich eingefunden, darunter viele neue und viele altbekannte Gesichter.

Das Warm-up für den Abend wurde befeuert von Kinderpunsch und Glühwein, begleitet von üppig belegten Flammkuchen als „Amuse-Bouche“. Die Enten kamen planmäßig auf Touren, begrüßten einander herzlich, rissen Witze über zurückgehende Haarprachten und wachsende Medizinbälle unter den Pullis – kurz: Es wurde eifrig durcheinander geschnattert. Ganz besonders freuten sich die Enten über die Anwesenheit Imads, unseres syrischen Freundes und ehemaligen Mitspielers, der seit seinem schweren Autounfall bei Dreharbeiten in Syrien im Jahre 2008 im Rollstuhl sitzt, dem FC Ente Bagdad aber weiterhin treu und bei allen Veranstaltungen dabei ist.

Der schrille Pfiff auf des Enten-Coaches Trillerpfeife bereitete dem ein Ende und die Enten wurden in den eigens für diesen Abend vorbereiteten Squashcourt gebeten, in dem sie den Rest des Abends verbringen sollten. Plätze wurden gesucht, Stühle gerückt, Getränke bestellt.

Da tönt’s von fern wie Silberschellen, im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist’s, der in so tiefer Nacht im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldnem Schlitten auf einem Hirsch herbeigeritten!

Nun ja, ein wenig prosaischer ging es schon zu, und ein bisschen Verspätung hatte der Enten-Weihnachtsmann ebenfalls, weil er nach eigenen Worten nach dem 3:1-Sieg von Mainz 05 bei der Eintracht in Frankfurt im Stau gestanden hatte.

In seiner bekannt kritisch-ironischen Art präsentierte er die Enten-Statistik des abgelaufenen Jahres, maulte wegen verlorener Spiele und zu viel oder zu wenig geschossener Tore. Es war jedenfalls ein Heidenspaß für die Anwesenden, und die mit diversen Pokalen ausgezeichneten, mit Entenschals behängten und mit Geschenken überhäuften besonders geehrten Enten waren überrascht, stolz und hocherfreut. Wieder mal eine rundum gelungene Sache.

Die Wahl zur „Ente des Jahres“, nach Aussage des Weihnachtsmanns knapp oberhalb des Bundesverdienstkreuzes rangierend, hatte im Vorfeld und geheim stattgefunden. Joseph L. verkündete zunächst die Beinahe-Preisträger, die alle mit gebührendem Applaus bedacht wurden. Als dann aber die Preisträgerin (!) genannt wurde, hielt es keinen mehr auf dem Sitz. Mit minutenlangen Standing Ovations wurde Rita U. in Abwesenheit gefeiert. Alle waren sich einig, dass sie diese Auszeichnung mehr als verdient hatte. Denn eins ist allen klar: Ohne Rita gäbe es den FC Ente Bagdad schon seit langer Zeit nicht mehr.

Sichtlich gerührt nahm der Enten-Sultan Ronald die Auszeichnung für seine Gattin in Empfang und bedankte sich artig in ihrem Namen. Die Preisträgerin, versicherte er, werde sich sehr geehrt fühlen und über diese Wahl freuen. [Anm. d. Red. – Aus sicherer Quelle war zu erfahren, dass sie aus allen Wolken gefallen ist und es zunächst gar nicht hat glauben wollen. Typisch Rita: Der Scheffel kann gar nicht groß und dunkel genug sein, unter den sie ihr Licht zu stellen pflegt.]

Sowohl der Weihnachtsmann als auch die Gäste hatten nach diesen emotionalen Momenten eine Stärkung nötig: Es schlug die Stunde der „GREEN DELI“-Gastronomie. Das sehr diverse und wohlschmeckende Buffet wurde geentert, die Wahl zwischen den veganen, vegetarischen und flexitarischen Angeboten fiel schwer. Also kosteten die Enten von allem, und das auch gerne mehrfach. Viele konnten sich auch nicht entscheiden, ob sie die Speisen genießen oder mit den anderen Enten am Tisch schnattern sollten – also taten sie einfach beides gleichzeitig, weshalb sich der Geräuschpegel um keinen Deut senkte.

Während später die leckeren Desserts in Angriff genommen wurden begaben sich unsere bolivianischen Barden Victor und Carlos auf die imaginäre Bühne und stimmten bekannte südamerikanische Lieder an. „Feliz Navidad“ war natürlich auch wieder gesetzt, was den Saal Squashcourt in Wallung und die Enten zum Mitsingen brachte.

In gut gelaunter, lustiger und friedlicher Runde verlief der Abend familiär und freundschaftlich. Die berühmt-berüchtigten Fotoalben aus der 50-jährigen Entenhistorie machten die Runde, und gar manche Neu-Ente staunte Bauklötze ob der zahlreichen dokumentierten Spiele, Veranstaltungen und Kultur-Kick-Reisen. Am Rande sei bemerkt, dass viele dieser Schwarten älter sind als ihre Betrachter.

Keine Enten-Weihnachtsfeier ohne Grünzeug, gespendet von unserem Enten-Gärtnermeister Matthias (Blutgrätsche) D., das auch dieses Jahr wieder großen Anklang fand. Mit einer Zypresse unter dem Flügel machten sich dann auch gegen 22 Uhr die ersten Enten auf den Nachhauseweg. Ihre Entschuldigung für den zeitigen Aufbruch war meist, dass sie sich das Aktuelle Sportstudio und den Sieg der Mainzer gegen Frankfurt im Fernsehen anschauen wollten. Dagegen fielen selbst dem Enten-Coach Ronald keine geeigneten Argumente ein.

Fazit des Abends: Es ist schön zu sehen, dass der FC Ente Bagdad so lebendig ist, dass der Enten-Spirit weiterhin herrscht und dass auch wieder viele junge Enten mit dabei sind.

You’ll never watschel alone!

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