Ente Bagdad ./. Weinkellerei Hechtsheim 5:4

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Federweißer zu Gast beim Roten Rauscher

(Mainz – Eric d.F.) Am Samstag, dem 9. Oktober, fand ein richtiges Rheinhessen-Derby statt. Die Weinkellerei Hechtsheim besuchte den FC Ente Bagdad in Mainz-Bretzenheim. Sozusagen Federweißer zu Gast beim Roten Rauscher.

Alle Teilnehmer fühlten sich an dem sonnigen Herbsttag jung und sprudelten vor Begeisterung. Dabei verfielen die Enten nicht in einen jugendlichen Leichtsinn, sondern achteten besonders darauf, zu vermeiden, dass Hamed, der für den Gegner antrat, sein bekanntes Talent zu sehr entfaltete. Selbstverständlich kann sein Können nicht vollständig ausgeschaltet werden.

Bei Ballbesitz involvierten die Enten ihre Trümpfe und Lars traf einen Pfosten der Weinkellerei. Dies brachte das Fass ins Rollen. Allerdings zunächst in die entgegengesetzte Richtung. Gürkan, „Maschine“ durch seine Kollegen genannt, setzte seine PS ein und baute Gassen in Richtung Entenkäfig. Manche näherten sich so sehr der Torlinie, dass Keeper Reza zum Retter werden musste.

Um solche Angriffe zu unterbinden versuchten die Enten, sehr hoch zu pressen. Diese Taktik erwies sich als zu optimistisch. Ein Weinkenner nahm Anlauf ab dem Mittelfeld entlang seiner rechten Außenlinie, fand eine Anspielstation im tiefen Strafraum, die mit einem Rückpass Kushtrim Hajrizi bediente: Prost! 1:0 stand es für die Gäste. Ab nun verteidigten die Enten etwas weiter hinten.

Yama behielt den nüchternen Überblick in der zentralen Abwehr und startete von da aus den Spielaufbau. Stürmer Amir ackerte in der eigenen Feldhälfte und führte Angriffe bis in den Strafraum der Weinkellerei. Dank Amirs Assist erzielte Hussain den Ausgleich. Da Amir nicht müde wurde, viel zu leisten, bot ihm die Mannschaft von Klaus eine Pause, indem sie ihn im Strafraum ausbremste. Simo übernahm die Elfmeteraufgabe souverän und brachte die Enten in Führung.

Bis zum Halbzeitpfiff agierten die Enten weiterhin schnell und mit viel Übersicht.

Zwar hatten letztere beim Seitenwechsel wohl nur Wasser getrunken, aber im zweiten Durchgang erarbeiteten sie sich zunächst wenig geordnete Angriffe, die das Gehäuse der Weinhandlung hätten ernsthaft bedrohen können. Die Weintraubenexperten konnten ihre Laufwege gut lesen.

Das Team aus Hechtsheim nahm das Heft in die Hand und führte schnelle epische Angriffe bis in den Entenstrafraum aus. Miguel Herrmann erzielte ein erstes Traumtor. Cedric Ghodevi, der durch seine Kunst dieser Spielphase seinen Stempel aufdrückte, lief aus der Mitte quer rechts in den Strafraum und platzierte das Juwel ins untere lange linke Eck.

Dass die für ihre französischen Weine bekannte Kellerei auch weite Entfernungen beherrscht bewies Roberto Gualtieri. Vom Mittelkreis aus stoppte er einen Ball mit der Brust und schoss direkt ins Entengehäuse, indem er die physikalischen Gesetze der Erdanziehungskraft in Frage stellte. Hatten die Gäste mit ihrem vierten Treffer ihren Sieg besiegelt und Ente Bagdad in einen Saftladen verzaubert?

Die Weinfachleute hatten die Roten gründlich eingekesselt. Darauf reagierten die Bretzenheimer durch die Erhöhung ihrer defensiven Anstrengungen, wie Habib, der mannschaftsdienlich viel zurück lief, um die Initiativen des Gegners zu stören.

Bei seiner Halbzeitsansprache hatte John darauf hingewiesen, wie wichtig das Verteidigen des Mittelkreises war. Auf einmal verwandelte Hussain vom Kreis aus seine Kopfballabwehr eines langen Balls sogar in einen steilen Pass an Lars, der ihn an Mohamed am Eingang des Strafraums verlängerte, sodass dieser den Anschlusstreffer erzielte. Das flüssige Spiel der Enten hatte lange genug unter Druck gegoren. Nun hatte der Korken geknallt!

Danach bediente Lars mustergültig Ali F., der als Mittelstürmer zum 4:4 traf. Spielzüge der Gastgeber konnten zu diesem Zeitpunkt wie reiner Traubensaft genossen werden: ohne Einschränkung. Bei einer Ecke von Lars holte Mohamed mit dem Kopf die Kugel weit entfernt von der Linie sowie auf Höhe des kurzen Pfostens und ließ sie zum langen Pfosten fliegen. Eindeutig das schönste Tor des Tages.

Der FC Ente Bagdad wollte seinen Vorteil nicht verlieren. Ali F. überquerte die Mittellinie und trug wie die gesamte Mannschaft in der eigene Hälfte aktiv zum Pressing bei. Nach einer Eroberung des Balls unternahm die clevere Ente Sharam einen letzten Ausflug bis zu einer Eckfahne der Kellerei – und das Match auf dem Kunstrasen ging zu Ende.

Der Schiri Wurzel bedankte sich für das Spiel zweier fairer offensiver Mannschaften. Giovanni Trapattoni, Ex-Trainer des FC Bayern, hätte bestimmt gesagt: „Das Spiel war stark wie Flasche voll!“

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