Tag der Menschenrechte in der Enten-Arena

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Veranstaltung und Freundschaftsspiel zum Tag der Menschenrechte

(Mainz – eig. Bericht) Wichtiger denn je, insbesondere im Zusammenhang mit den derzeitigen Vorgängen in Europa und der Welt sowie der umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft in Katar, beging der FC Ente Bagdad auch dieses Jahr wieder den Tag der Menschenrechte in besonderer Weise und veranstaltete ein Freundschaftsspiel gegen die Ultras des 1. FSV Mainz 05. Mainzer Partei- und Politprominenz war ebenfalls geladen, sodass es an diesem kalten Nachmittag in der Mainzer Enten-Arena nicht nur um Fußball ging, sondern vor allen Dingen um Zeichensetzung. Damit ist nicht Interpunktion gemeint, sondern grundsätzliche gesellschaftliche Werte.

„Am 10. Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen in Paris verkündet. Im Jahr 1950 wurde durch die UN-Resolution 423 der 10. Dezember zum internationalen Gedenktag proklamiert. Wir begehen diesen Tag heute also zum 72. Mal“, erinnerte Le Maître der Enten zu Beginn seiner Ansprache vor dem Anpfiff an den Anlass dieses Fußballspiels. „In den 30 Artikeln der UN-Resolution finden sich Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, das Verbot der Diskriminierung, das Recht auf Leben und Freiheit, das Asylrecht und viele andere wichtige Definitionen, die wir auch heute noch jeden Tag hoch halten und verteidigen müssen.“

Weiter führte er aus: „Leider müssen wir beobachten, dass auf der ganzen Welt, auch in Europa, die Tendenz zu nationalistischer Denkweise, rechtem Gedankengut und Autokratie-Sehnsüchten wächst, bei denen die Rechte „der Anderen“ – und damit die grundlegenden Menschenrechte – meist keine Rolle spielen. Ausgrenzung, Diskriminierung, Rassismus und antisemitische Äußerungen sind leider an der Tagesordnung. Gerade im Zusammenhang mit der zur Zeit stattfindenden Fußball-Weltmeisterschaft in Katar werden die Menschenrechte auch in Kreisen von Fußballfans diskutiert und in den Fokus der Proteste gestellt. Aus diesem und vielen anderen Gründen sind wir Enten von Anfang an bei der Initiative BoycottQatar 2022 aktiv, die sich gegen diese WM, gegen deren Vergabe und gegen die FIFA richtet.“

Um abschließend zu erklären: „Denn unsere Philosophie wird seit fast 50 Jahren getragen von Werten wie Toleranz, Respekt, Spaß und Engagement. Herkunft, Kultur, Hautfarbe, Alter, Religion, sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität spielen bei uns keine Rolle. Damit stehen die seinerzeit erklärten Menschenrechte an der Spitze der von uns gelebten Werte.

Aus diesem Grund veranstaltet der FC Ente Bagdad dieses heutige Fußballspiel alternativ zum zeitgleich stattfindenden WM-Viertelfinale Marokko gegen Portugal: Wir wollen bei allem Siegeswillen den Respekt vor dem Gegner und den Spaß an einem gepflegten Kick nicht vergessen.“

Dieser Ansprache folgten noch weitere von Vertretern der SPD, von Bündnis 90/Die Grünen sowie von dem parteilosen Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Mainz. Alle Redner würdigten sowohl den besonderen Tag und den Anlass als auch das wertvolle gesellschaftliche Engagement der Enten.

Nach dem ernsten Teil der Veranstaltung konnte anschließend mit einiger Verspätung endlich das Spiel der Enten gegen die Ultras von unserem afghanischen (Aushilfs-) Schiedsrichter Shahram angepfiffen werden. Edgar L.s Spielbericht ist auf dieser Seite nachzulesen.

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