Ente Bagdad trauert um Berthold Jandt

(Kommentare: 11)

(Mainz – eig. Bericht) Seit ihn sein Neffe Michael K. 2016 zu den Enten gebracht hatte war Berthold ein wesentlicher Stützpfeiler unserer Flüchtlingsarbeit – aber nicht nur das.

Er war ein knorriger „echter Meenzer“ mit dem Herzen auf dem rechten Fleck, der sich unprätentiös und immer hilfreich in unsere Arbeit auf und neben dem Fußballplatz integrierte. Ohne die obligatorische Zigarette zwischen den Fingern oder den Lippen sah man ihn selten, er konnte lustige Anekdoten aus seinem Leben erzählen und lachte gern, war trotzdem ein strenger und gleichzeitig verständnisvoller „Erzieher“ der manchmal wilden A-Jugend.

Seine besondere Liebe galt „seinen Jungs“, den Jugendlichen mit Fluchthintergrund aus Afghanistan, Syrien, Palästina, Ägypten, dem Irak und vielen anderen Ländern des Vorderen Orients und Afrikas. Er kümmerte sich, war immer da, wenn es anzupacken galt. Er fuhr sie zu Auswärtsspielen, hatte ein Auge auf die Vollzähligkeit ihrer Trikots, kümmerte sich um Umzüge. Er betreute die Jungs bei Trainingslagern und stand den jungen Menschen auch sonst mit Rat und Tat zur Seite. Schnell war er für sie „Onkel Berthold“ geworden.

Seine Hilfsbereitschaft zeigte er auch allen anderen Enten gegenüber, war der Mann für alle Fälle, für Erledigungen, Gartenarbeiten, Transporte. Selbst als Hygienebeauftragter, als allgegenwärtiger Helfer bei den „Mainzer Erinnerungswochen“ und beim Putzen der Stolpersteine stand er regelmäßig seinen Mann.

Berthold verstarb am Nachmittag des 24. Januar in den Mainzer Universitätskliniken, wenige Tage nach einer Herzoperation.

Der FC Ente Bagdad trauert um diesen wertvollen Menschen und wir sind froh, dass wir ihn bei unserer letzten Weihnachtsfeier noch für seine Verdienste ehren konnten. Wir werden ihn nie vergessen.

You’ll never watschel alone!

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Kommentare

Kommentar von Uli Rüther |

Berthold, ich habe die Zeit mit Dir sehr genossen! Viele gemeinsame Aktionen, manches gutes Gespräch und lustige Anekdoten mit Dir - das wird mir immer in schöner Erinnerung bleiben. Du warst ein besonderer Mensch - immer da, wenn jemand Unterstützung benötigte. Für mich ist ein Freund gegangen - gute Reise, mein Lieber! You´ll never watschel alone!

Kommentar von Frank P. |

Sehr erschüttert bin ich von der traurigen Nachricht zum Tod von Berthold.
Als ich ihn von unserer Weihnachtsfeier heimfuhr, tauschten wir noch die Telefonnummern aus. Wir hatten sogar noch nach der Weihnachtsfeier Kontakt und er erzählte mir, wie wichtig es ist, im Leben sich nur mit lieben Leuten abzugeben – „alles annere macht kään Sinn!“
Die Tage wollte ich ihn nach seinem Wohlbefinden befragen.
Unfassbar traurig bin ich, einen wahrhaft guten Kumpel verloren zu haben – ruhe in Frieden und mach’s gut, lieber Berthold.
In stillem Gedenken
Frank

Kommentar von Robert S. |

Diese Nachricht macht mich sehr traurig. Ich habe mich mit Berthold in München auf der Busfahrt und bei den gemeinsamen Unternehmungen, wo ich ihn erst wirklich kennenlernte, sehr nett unterhalten und schätze sein Engagement für die Jugend und Flüchtlinge. Ja, gut, dass er bei der Weihnachtsfeier für sein Engagement geehrt wurde.
Du trauerst nie allein,
Robert

Kommentar von Tilo B. |

Ach Gott Enten, das tut mir leid! Sehr sogar! Mein herzliches Beileid!!!
Das ist wirklich komisch, weil er vor ein paar Wochen noch so jung und dynamisch mitten im Ententrubel dabei war.
Ein erneut wichtiger Hinweis, wirklich jeden Tag so zu schätzen...
Liebe Grüße
Tilo

Kommentar von Wolfram G. |

Ach du lieber Gott, das macht mich wirklich unfassbar traurig.
Operiert zu werden, um zu leben und dann nicht mehr auf der Erde zu sein.
Bin geschockt
Wolfram

Kommentar von Dr. Stefan Z. aus W. |

Liebe Enten,
das ist wirklich eine sehr traurige Nachricht. Auf unserer Feier, die jetzt gerade gut einen Monat her ist, habe ich mich noch länger mit ihm unterhalten. Er war ein freundlicher, hilfsbereiter und humorvoller Mensch.
Stefan Z.

Kommentar von Richard |

Liebe Enten, ich lernte Berthold erst auf unserer Fahrt nach München kennen. Vorher war er mir weitesgehend unbekannt. Mir fiel auf das in seiner Nähe eine sehr angenehme Harmonie herrschte. Das machte ihn für mich besonders sympatisch. Als der Nikolaus auf der Weihnachtsfeier den "kleinen" und den "großen" Busfahrer verwechselte und ich als "großer" Busfahrer beschämt da
stand, weil der Nikolaus den Kleinbusfahrer meinte, da kam Berthold im Anschluß unaufgefordert zu mir und bewies großes Verständnis für meine für mich unangenehme Situation. Berthold war menschlich ein ganz Großer und ich bin froh darüber ihn gekannt zu haben. Richard

Kommentar von Ronald |

Als ich Sonntag vor einer Woche Berthold noch einmal in seiner kleinen Wohnung in Gonsenheim besuchte, hatte ich nicht geahnt, dass es die letzte Begegnung mit ihm gewesen sein sollte.
Ich merkte welche Angst und Sorgen er sich vor der anstehenden Operation machte. Gleichzeitig konnte ich aber auch erkennen wie berührt und erfreut er über die Karte mit den Genesungswünschen sowie unsere Maskottchen Ente als Schutzengel, war.

Noch immer unwirklich denke ich mit voller Hochachtung und Respekt an Berthold zurück. Er war für die Enten sowie Vitesse Mayence ein echter Glücksfall. Er stand, wenn immer es ging zur Verfügung, egal ob als Fahrer, Betreuer, Ausstellungswächter, Hygienbeauftragter und vielem mehr. Für unsere Jugendlichen, die ihn liebevoll Onkel Berthold nannten, war er eine Respektsperson mit hohem Ansehen.

Berthold , Jahrgang 1957, war ein echter Meenzer Bub. Sehr häufig und gerne haben wir uns über die „guten alten Meenzerzeiten“ unterhalten. Egal ob Kultlokale, Discos, Kinos oder Meenzer Persönlichkeiten aus den 60er oder 70er Jahren, Berthold kannte alle und konnte immer wieder interessante Anekdoten hinzufügen.

Berthold hat immer wieder betont, wie froh und stolz er ist, ein Teil der Entenfamilie zu sein. Egal ob Enten Mütze, Poloshirt, Trikot oder Schal, er trug alles mit breiter Brust und Leidenschaft.

Danke lieber Berthold für deine Warmherzigkeit und deinen Einsatz für die gute Sache. Die Entenfamilie wird dich nie vergessen und dich im Herzen weitertragen.

You´ll never watschel alone

Ronald

Kommentar von Werner Pilsner |

Mein tiefstes Beileid,
ich kannte zwar Berthold nicht sehr gut, aber habe sofort gespürt, welch feiner und netter Mensch er ist.
Traurige Grüße
Werner

Kommentar von Alex G. |

Selten trifft man Menschen wie Berthold. Man hatte das Gefühl, dass er sowohl schöne als auch schattige Seiten des Lebens gesehen hat, aber nie mit der Vergangenheit haderte, sondern das Leben annahm und Positivität ausstrahlte. Mit über 60 Jahren zeigte er manchmal noch den Blick eines spitzbübischen kleinen Jungen. Ich konnte den Geschichten aus seinem bewegten Leben stundenlang lauschen. Ein beeindruckender Mensch ist von uns gegangen. Machs gut, Berthold!

Kommentar von Edgar L. |

Habe mich stets gefreut, Berthold zu sehen und mich mit ihm zu unterhalten! Habe ihn als authentischen, direkten, verlässlichen und humorvollen Menschen kennen und schätzen gelernt. Sein Engagement war vorbildlich und wird nachwirken! Es fühlt sich noch so unwirklich und traurig an, in der Vergangenheit über ihn zu schreiben. Habe immer noch das Gefühl, ihn mit einem Lächeln bei der nächsten Veranstaltung wieder zu sehen. Stelle mir vor, was er mir jetzt sagen würde. Wahrscheinlich würde er einen humorvollen Spruch bringen und wir würden uns wieder sympathisch unterhalten. Ich bin von Herzen dankbar, dass ich ihn kennen lernen durfte!

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