Clestra Hausermann ./. Ente Bagdad 4:5

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Gruppenfoto beider Mannschaften

Am Samstag, dem 14.Juli, reiste das Ententeam nach Straßburg, um nicht nur Matthias W.s Geburtstag zu feiern, sondern auch gegen ein sehr starkes französisches Team bei sengender Hitze Fußball zu spielen. Nach dem Einchecken in ein von Coach Werner ausgesuchtes und sehr komfortables Hotel ganz in der Nähe des Münsters wurden dann zunächst auf der Terrasse in einem romantischen Restaurant direkt an dem schönen Flüsschen Ill etliche Flammkuchen und andere Spezialitäten zur Stärkung vernichtet. Anschließend fuhr der Ententross in das Stadion.

Auf einem gut bespielbaren, aber von der Sonne aufgeheizten Kunstrasen wurde dann die Begegnung bei gefühlten 50 Grad Hitze pünktlich um 17 Uhr von Schiedsrichter Rachid angepfiffen. Die Gastgeber legten trotz der unglaublichen Hitze ein enormes Tempo vor und schnürten die Enten, die sich nach der Fahrt und den bisherigen Eindrücken zunächst orientieren mussten, in deren Hälfte ein. Entlastungsangriffe gab es vorerst keine, aber das hervorragend besetzte Ententeam wusste sich zu wehren. Es war die bisher stärkste Entenformation, die der Schreiber dieser Zeilen jemals bei einer internationalen Begegnung gesehen hatte. Dieses Team leistete bei dieser Hitze 200 Prozent gegen junge, spieltechnisch starke Franzosen.

Der Enten-Keeper wurde zunächst nur mit Fernschüssen geprüft, da die Abwehr nicht mehr zuließ. In der fünften Spielminute war dann aber der Rechtsaußen durch und nutzte die 25 cm am kurzen Pfosten, die Richard nicht zugemacht hatte, mit einem harten, platzierten Flachschuss zur 1:0 Führung für die Franzosen. Es roch nach einer Klatsche.

Die Franzosen drückten weiter, und als der Rechtsaußen erneut durch war, suchte er sich das lange untere Eck aus. Der Enten-Keeper hatte dieses Mal mehr Fortune, lenkte den Ball mit den Fingerspitzen an den Pfosten, und der zurückprallende Ball wurde anschließend von der Abwehr gesichert. Die Franzosen rückten nun auf, jeder wollte wohl den Enten ans Gefieder, beziehungsweise eine Bude machen. Aber dann passte Christian genial auf Angelo, der nahm in Höhe der Mittellinie die Kugel auf, ließ die aufgerückten Franzosen stehen und überlupfte gekonnt den Keeper zum viel umjubelten Ausgleich.

Insgesamt aber wirkten die Franzosen in diesem Spielabschnitt technisch versierter, die Enten watschelten ein ums andere Mal ins Abseits, und das Spiel fand weiterhin größtenteils in der Entenhälfte statt. Die erneute Führung der Franzosen lag in der Luft, aber zunächst durfte der König der Freistöße ran. Werner legte aus 25 Metern eine passende Granate hin, so dass nur noch ein französischer Kopf das 2:1 der Gäste verhindern konnte. Das machte dann der Gegner. Nachdem eine Ente im 16er unglücklich über den Ball trat, ließ sich der Stürmer nicht lange bitten und markierte mit schönem Drehschuss in den rechten Winkel das 2:1.

Die Enten gaben aber nicht auf – und dem aufgerückten Gegner erneut das Nachsehen. Kalli flankte aus der Abwehr heraus zu Matthias W., das Geburtstagskind kopierte exakt den Treffer von Angelo und sorgte so für den erneuten Ausgleich zum 2:2. Mit diesem Ergebnis wurden die Seiten gewechselt.

Nach der Pause ging es auf heißem Geläuf munter weiter. Respektabel, was beide Teams bei dieser Hitze für eine Leistung zeigten. In der 55. Spielminute dann der schönste Entenspielzug. Matthias H. mit langem Pass auf Matthias W., der weiter zu Angelo in Linksaußenposition, dieser quer in den 16er zu Kons, der aus kurzer Distanz dem Keeper nicht die Spur einer Chance lässt und die Entenführung perfekt macht.

Die Franzosen mussten nun ihrem Angriffsspiel der ersten Hälfte Tribut zollen, ihre Gefährlichkeit ließ deutlich nach. Wenn sie aber einmal vor dem Entengehäuse auftauchten wurde es immer noch brenzlig. So auch keine zehn Minuten später, als sich der Mittelstürmer durch die Entenabwehr tankte und aus zwölf Metern links unten ins Entengehäuse zum 3:3 einlochte. Beide Teams waren mit diesem Ergebnis jedoch nicht zufrieden und es wurde in der Schlussphase noch einmal richtig spannend.

Zunächst war wieder der Mann, der niemals aufgibt, am Werk. Matthias W. tankte sich bis zur Grundlinie durch, passte auf Bernd Bomber, dieser mit schönem Rückpass auf Gastspieler Ivan, Angelos Bruder, der die Enten mit schöner Drehung aus kurzer Distanz erneut mit 4:3 in Führung bringt.

Anschließend waren die Franzosen wieder am Drücker. Dirk hatte im 16er unbeabsichtigt Handberührung mit dem Ball und die Franzosen forderten Elfmeter. Eine strittige Situation, aber Schiri Rachid stand hinter Dirk und ließ weiter spielen. Vor dem Entengehäuse blieb es aber gefährlich. Nach einem Entenfoul bekamen die Franzosen am 16er einen Freistoß zugesprochen. Dieser kam flach, hart und platziert um die Mauer herum. Richard sah den Ball spät, konnte ihn aber von der Linie kratzen, bevor ihn dann ein Entenbein ins Toraus beförderte. Es blieb gefährlich. Nach der anschließenden Ecke kam ein Franzose im Fünfmeterraum mit dem Kopf an den Ball, aber der Enten Keeper stand glücklicherweise richtig und konnte die Kugel abfangen. Die Franzosen spielten nun absolut offensiv und waren hinten offen wie ein Scheunentor.

Der bärenstarke Frank lief erneut die rechte Seitenlinie hoch, tankte sich bis vor das gegnerische Gehäuse und schoss den Torwart an. Zum Glück erwischte er noch den zurückprallenden Ball und konnte ihn quer auf Matthias W. passen. Dieser machte sich anschließend mit dem 5:3 das zweite Geburtstagsgeschenk an diesem Tage. Vater dieses Tores ist jedoch Frank. Woher hat der Mann nach 85 Minuten in diesem Backofen noch die Kraft?

Anschließend waren die Franzosen wieder dran. Dem brandgefährlichen Rechtsaußen gefiel der Spielstand nicht. Er setzte sich brachial durch, zog aus sechs Metern ab, so dass der Enten-Keeper die Kugel nur noch ins eigene Netz zum 5:4 Anschlusstreffer ablenken konnte. Die Franzosen wollten den Ausgleich, die Enten den Abpfiff. Der Gegner rückte auf, die Enten konterten, aber der sehr gute erst 15-jährige Keeper im Tor der Gastgeber macht seine Sache perfekt. Die Entenstürmer scheiterten, teilweise freistehend.

Vor dem Entengehäuse wurde gekämpft und gegrätscht. Matthias D., Matthias H., Matthias W.,Tobias der Turm in der Brandung, Dirk, die Coachs Ronald und Werner, Kalli, Christian, Frank, Kons, Angelo, Bernd Bomber, Eric der Franzose im Ententeam, Richard sowie Gastspieler Ivan: Sie alle verschmolzen an diesem französischen Nationalfeiertag auf heißem Platz gegen starke Gegner zu einer Einheit und zeigten auch nach 90 Minuten noch 200 Prozent Leistung. Ein absolutes Enten-Dreamteam fightete hier und kämpfte mit Herzblut für den Sieg.

Der erlösende Abpfiff wollte nicht kommen. Schiri Rachid ließ etwa 5 Minuten nachspielen, die es noch in sich hatten. Der Gegner bekam noch einige Möglichkeiten, aber die Bälle kamen nicht mehr so platziert auf das Ententor, so dass sich der Enten-Keeper keinen unlösbaren Problemen ausgesetzt sah. Endlich dann der erlösende Abpfiff.

Nach anschließendem Duschen luden die Franzosen zu leckerem Gegrillten und Matthias W. zu sehr gutem Heineken Bier und Champagner ein. Ein absolut gelungener Entenausflug, welcher abends im romantischen Straßburg bei einem tollen Feuerwerk an der schönen Ill weiter begossen wurde.

 

Nachspann: Ein Kommentar von Bernd Bomber – gerichtet an und stellvertretend für alle Enten (seinerzeit gab es auf der Enten-Webseite noch keine Kommentarfunktion):

„Vielen Dank Richard für den tollen Bericht. Ich wundere mich immer, wie Du es schaffst, auf 100 Meter so genau zu sehen, was im gegnerischen Strafraum passiert. Klasse Bericht – und man fiebert nochmal mit, als ob es live wäre.

Vor allem möchte ich aber diesmal Werner danken und loben. Was er für uns Enten auf die Beine gestellt hatte, war erstklassig. Die Planung und Organisation waren perfekt. Ständig mit einem Ohr am Handy, um die orientierungslosen Enten einzufangen, nebenbei eine kleine Stadtführung mit Erläuterungen, um dann diesen Gegner, diese Herausforderung für jede Ente, zu organisieren.

Also Werner, wie Du das alles geschafft hast! Du bist für mich – und wahrscheinlich für alle anderen Enten ebenso – hiermit in den Trainer-Olymp aufgestiegen.

Beste Grüsse von Bernd Bomber“

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