Artikel in der Allgemeinen Zeitung

(Kommentare: 0)

Pressebericht mit Foto in der Allgemeinen Zeitung

Mit Fußball im fremden Land Fuß fassen

INTEGRATION FC Ente Bagdad trägt Freundschaftsspiel gegen den SC Himalaya aus 

MAINZ. Die Freizeitkicker vom FC Ente Bagdad sind bekannt für ihre Umtriebigkeit. Nun gelang ihnen ein besonderer Coup, lockten sie doch mit dem SC Himalaya ein Team nach Mainz, das vollständig aus tibetischen Fußballern besteht.

Deren Eltern flüchteten in den 60er Jahren in die Schweiz. Um die eigene Kultur zu pflegen, gründeten die Tibeter den SC Himalaya: „Wir möchten unsere Kultur wahren, unter anderem die Sprache. Zugleich ist es unser Ziel, die Integration zu erleichtern, gerade von Tibetern, die in die Schweiz nachkommen“, erklärt Vereinspräsident Jimmy Tersey. Dazu sei der Fußball ein perfektes Medium.

Ganz ähnlich klingen die Vereinsgrundsätze des FC Ente Bagdad. Seit 40 Jahren engagiert sich das Team um Gründunsmitglied Ronald Uhlich im fußballerischen, aber vor allem auch im sozialen Bereich. Jüngstes Projekt sind Fußballpatenschaften, welche die Enten für Flüchtlinge aus Ägypten und Syrien übernommen haben. Anfangs holten die Enten-Kicker die Flüchtlinge in der Zwerchallee mit dem Auto ab, um sie zum wöchentlichen Training zu begleiten. Seitdem sind sie weitere Mosaiksteine im ohnehin schon mutilkulturellen Team.

Dass die Neuankömmlinge mit dem Leder umzugehen wissen, bewiesen sie gleich bei ihrem ersten Einsatz im Freundschaftsspiel gegen die tibetischen Gäste. Wie immer schenkten sich die Freizeitteams nichts, wenngleich ausschließlich der Spaß im Vordergrund stand. Die Teams maßen sich nicht zum ersten Mal, im Vorjahr führte den FC Ente eine seiner vielen Auslandsreisen in die Schweiz zum SC Himalaya. Der revanchierte sich nun mit einem Gegenbesuch.

Von so viel Engagement zeigte sich die rheinland-pfälzische Integrationsministerin Irene Alt derart begeistert, dass sie die Gäste persönlich begrüßte und den Anstoß zur Partie auf dem Kunstrasenplatz von Vitesse Mayence ausführte: „Ich übernehme gerne die Schirmherrschaft, weil hier Integration gelebt wird. Im Sport kommt es nicht darauf an, dass jeder die Sprache perfekt beherrscht, es geht um den Teamgeist.“

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 8 und 8.