Allgemeine Zeitung Mainz über DFB Integrationspreis

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Wertschätzung unserer Arbeit

Auch die regionale Presse veröffentlichte einen Bericht über die Verleihung des DFB-Integrationspreises an den FC Ente Bagdad, sowohl in ihrer gedruckten als auch in ihrer Online-Ausgabe. Hier der Text von Yanina Koulakovski:

„Ente Bagdad“: Multikultureller Mainzer Fußballclub erhält für 45-jährigen ehrenamtlichen Einsatz Integrationspreis

MAINZ - „Toleranz, Respekt, Spaß und Engagement“ – dieses Motto lebt der Mainzer Verein „FC Ente Bagdad“ und wurde dafür in Berlin vom Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Reinhard Grindel, Mercedes Benz, sowie dem Ex-Nationalspieler Philipp Lahm mit dem Integrationspreis ausgezeichnet. Der Preis wird als höchste Sozialauszeichnung Deutschlands angesehen und seit 2007 an Vereine, Schulen sowie freie und kommunale Träger vergeben, die mit Fußball Integrationsarbeit leisten.

Der „FC Ente Bagdad“ hat dabei den zweiten Platz (Preisgeld: 10 000 Euro) für seine ehrenamtliche, 45-jährige Willkommenskultur erhalten. „Die Auszeichnung ist eine unheimliche Wertschätzung für unsere Arbeit. Das hebt die Motivation unserer Mitglieder ungemein, da wir viel Zeit in die Projekte investieren“, sagt Ronald Uhlich, Gründungsmitglied des Vereins. Besonders ausgezeichnet worden sei die Flüchtlingsarbeit der letzten Jahre. Bereits 2014 habe sich der Verein in Flüchtlingsheimen vorgestellt, Geflüchtete zum Fußballplatz gebracht und ihnen Verkehrsanbindungen erklärt, damit diese selbst Initiativen ergreifen und sich integrieren könnten.

Den „FC Ente Bagdad“ gibt es seit 1973, das Gründungsmotto lautet bis heute, frei nach dem Stadionklassiker: „You’ll never watschel alone“. Diesen Teamgeist hat die multikulturelle, international erfolgreiche Mannschaft verinnerlicht.

Vereinsmitglieder aus über 20 Nationen

„Selbst vor der Flüchtlingskrise von 2015 stammten unsere Mitglieder aus über 20 Nationen. Uns ist es wichtig, international aufgestellt zu sein“, so Uhlich. Ganz getreu dem Leitspruch bietet der Verein Unterstützung für Menschen am Rande der Gesellschaft in Deutschland. Betreut würden 60-70 Geflüchtete, Jugendliche und Erwachsene seien dabei gleichermaßen vertreten. Zusammen würden sie etwa die Hälfte der 140 aktiven Mitglieder ausmachen. „Das Preisgeld kommt dabei selbstverständlich in seiner Gänze den betreuten Mitgliedern zugute“, sagt Uhlich. So könnten auch Projekte außerhalb des Fußballs wie gemeinsames Kochen, Deutschkurse, Schwimmkurse, Stadtführungen und Trainingskurse finanziert werden.

„Besonders stolz sind wir auf unsere Kulturkick-Reisen. Wir veranstalten diese in die Herkunftsländer unserer Mitglieder. Dabei können auch Familien und Freunde mitgenommen werden. Wir bemühen uns dadurch um einen kulturellen und familiären Charakter und möchten möglichst viel über das Land erfahren“, sagt Uhlich. Da man derzeit jedoch nicht in die Krisengebiete der Geflüchteten reisen könne, habe der Verein stattdessen mit jeweils 25 Geflüchteten und Einheimischen eine Reise nach Berlin unternommen. Die Bundestagsabgeordneten hätten den Verein hierzu eingeladen und den Besuchern das deutsche System erklärt, was zudem die Integration fördere.

Der Verein kooperiert unter anderem mit „Mainz 05“ und „Vitesse Mayence“, einem von Studenten gegründeten Fußballklub. Gemeinsam wollen sie beweisen: Die Leidenschaft für Fußball verbindet Kulturen.

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