Allgemeine Zeitung – Im Gedenken vereint

(Kommentare: 0)

Bewegende Worte vor dem Anpfiff

Die Mainzer Allgemeine Zeitung veröffentlichte einen Artikel in der Ausgabe vom 28. Januar, also direkt nach dem Heimspiel der 05er und der Stadionaktion.

Hier ist der Text:

Die deutschen Fußball-Verbände haben am 19. Bundesliga-Spieltag das Gedenken an die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau in den Mittelpunkt gestellt. „Nie wieder“ lautet die unmissverständliche Aussage, mit der die „Initiative Erinnerungstag im deutschen Fußball“ überschrieben ist.Vor dem Spiel des FSV Mainz 05 gegen den 1. FC Nürnberg traten die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, der 05-Vorstandsvorsitzende Stefan Hofmann und der FCN-Aufsichtsratschef Thomas Grethlein auf den Rasen, um Zeichen gegen den alltäglichen und aktuellen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zu setzen. Begleitet wurden sie von Vertretern des Vereins „Ente Bagdad“, die ein Plakat mit der Aufschrift „Gemeinsam für Erinnerung und Vielfalt“ aufstellten.

„Ich freue mich über das Platzverbot für Menschenverachtendes hier im Stadion“, sagte Dreyer über das Arena-Mikrofon. Stefan Hofmann betonte: „Mainz 05 steht nicht nur für Toleranz und Vielfalt. Wir leben diese Vielfalt jeden Tag.“ Der Klubchef erinnerte daran, dass Spieler aus vielen verschiedenen Nationen gemeinsam das 05-Trikot tragen. „Lasst uns dafür eintreten, dass wir Intoleranz und Rassismus keinen Raum geben“, forderte Hofmann.

FCN-Vertreter Grethlein erinnerte daran, dass seine Stadt ganz besonders in der Pflicht stünde, weil Nürnberg der Ort der Reichsparteitage und der antisemitischen Wochenzeitung „Der Stürmer“ war. „Und auch der Club ließ sich von den Nationalsozialisten vereinnahmen und schloss seine jüdischen Mitglieder aus. Dergleichen darf nie wieder geschehen“, sagte er. Sport solle Menschen verbinden. Daran arbeite der Verein unter anderem mit einem Schulprojekt.

Fast alle im Stadion waren in diesen Momenten im Gedenken vereint. Nur die Anhänger des 1. FC Nürnberg scherten sich wenig um das Geschehen und stimmten stattdessen lieber durchgehen Fangesänge an. Schweigen wäre hier die bessere Variante gewesen.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 5 und 1?