50 Jahre FC Ente Bagdad – Jubiläumsturnier
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Großer fußballerischer Top-Event mit Premiere

(Mainz – eig. Bericht) „Liebe Enten, liebe Gäste,
vor 50 Jahren, im Jahre 1973, gründete eine Handvoll gelangweilter Schüler des Gutenberg-Gymnasiums in Mainz eine Fußballmannschaft. Wir waren junge Wilde, die mit den sehr bürgerlichen und streng konservativen Ansichten der damaligen Zeit nichts am Hut hatten. Zur Musik von Jimi Hendrix, Cat Stevens, Lou Reed und Led Zeppelin lasen wir morgens Theodor W. Adorno, mittags Jean-Paul Sartre, und abends Oswald Kolle. Montags lasen wir den Kicker.
Kurz: Wir waren weltoffene Freigeister.
Natürlich brauchten wir auch einen Namen, der all das widerspiegelte und der sich von den damals schon muffigen Thekenmannschaften abheben sollte. Heute wissen wir, dass es Ente Bagdad geworden ist.
Über geschlagene fünf Jahrzehnte und mit vielen Höhen und Tiefen haben wir uns zwar nicht wirklich fußballerisch, aber immerhin als Entenfamilie zu dem Mini-Furz-Hobby-Fußballclub entwickelt, der wir heute sind. Hunderte Fußballerinnen und Fußballer aus gut 25 Nationen kickten bei uns. Der Spaß am Sport, Toleranz, Offenheit und Respekt begleiteten uns all die Jahre und sind auch heute noch tief verankert in unserem Selbstverständnis.
Unser Motto „You’ll never watschel alone“ hat heute mehr Bedeutung denn je.
Am heutigen 18. November feiern wir den 50. Geburtstag des FC Ente Bagdad – von manchen auch als Goldenes Liebesjubiläum zwischen Enten und Fußball bezeichnet.
Wie immer im Fußball gibt es zwei Halbzeiten. Hier und jetzt die erste, heute Abend bei der großen Jubiläumsgala die zweite, bei der einige von euch ja auch dabei sein werden.
Lasst uns alle gemeinsam dafür sorgen, dass wir Enten schon heute Vormittag diese erste Halbzeit mit einem guten Pausenstand beenden, dass alle ihren Spaß haben und wir möglichst viele Tore bejubeln können.
Das Enten-Festtagskomitee wünscht euch allen ein tolles Turnier. Habt Spaß auf und neben dem Platz, feuert die Mannschaften an und seid fröhlich.“
Mit diesen Worten eröffnete Le Maître der Enten den Jubiläumsfeiertag zum 50. Enten-Geburtstag in der Enten-Arena. Um abschließend gemeinsam mit allen Anwesenden
„ENTE … BAGDAD – ENTE … BAGDAD – ENTE … BAGDAD“
zu skandieren.
Den Anstoß vor über 100 Zuschauer*innen vollzog dann der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase, der in seinem Grußwort das Engagement von Ente Bagdad lobte und betonte, hier schlage „das Herz des Fußballs“.
Rund 50 Erwachsene aus mehr als zehn Ländern sowie über 20 Kinder, überwiegend aus der Ukraine, spielten parallel auf zwei Plätzen in jeweils vier Mannschaften beim Fußballturnier. Ein echtes Schmankerl für die Fußballfans gab es ebenfalls: das erste Gehfußballspiel der Enten-Geschichte. Eine noch junge Sportart für eher ältere Spieler*innen ab 60 Jahren, die dennoch alle Beteiligten begeisterte – möglicherweise der Beginn einer neuen Enten-Episode in den Weiten des Enten-Universums.
Während sich die Kicker auf dem Platz mühten schnatterten die Besucher wild mit- und durcheinander, gewärmt von heißem Tee und Kaffee, den von den ukrainischen Müttern gefertigten Backwaren eifrig zusprechend. So manches lustige, aber auch ernste Gespräch entwickelte sich im Laufe dieses Vormittags, derweil die fairen Fußbälle von fairen Mannschaften hin und her gedroschen wurden.
Ganz besonders freuten wir uns auch über zahlreiche Gäste von Mainz 05; Vorstand, Fanabteilung und sogar das unabhängige Fanhaus waren unserem Ruf gefolgt. Weil man ja nicht mit leeren Händen zu einem solchen Event kommt – und weil wir seit vielen Jahren gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten – gab es auch noch ein Gastgeschenk. Der selbsternannte Enten-Coach auf Lebenszeit nahm das blaue Sondertrikot mit goldenem Jubiläumsaufdruck überrascht und gerührt entgegen. Eine tolle Geste, die wir sehr zu schätzen wissen!
In der Mittagspause stärkten sich alle mit Erbseneintopf, und die Gehfußballer gingen ihrem schweißtreibenden Spiel nach. Wobei die Erklärung der Regeln gefühlt länger dauerte als der tatsächliche Kick. Aber sei’s drum. Es war ein großer Spaß, auch für die Zuschauer.
In spannenden Finalspielen wurden die Sieger bei den Kindern und den Erwachsenen ermittelt, aber das war eigentlich nebensächlich, denn irgendwie gab es nur Gewinner. Dementsprechend erhielten natürlich auch alle Aktiven ihre eigens von der Enten-First Lady zu diesem Anlass angefertigten Jubiläums-Medaillen. Da gab es ein großes Gedränge bei der Verleihung. Allerdings hielten diese besonders bei den Kindern nicht lange, nachdem sie deren süße Schokoladenfüllung entdeckt hatten. Schwupps waren die Medaillen aufgegessen und es baumelte nur noch ein goldener Knubbel um die Hälse.
Ganz besonders geehrt wurden auch noch die vier Spieler*innen des Tages, wobei Tilos Tochter Nola im Finalspiel der Erwachsenen sogar den Siegtreffer erzielt hatte.
Als dann gegen 14 Uhr die Veranstaltung so langsam ihr Ende fand und sich die vielen Familien auf den Nachhauseweg machten, packten alle nochmal fleißig mit an, räumten auf, bauten die Pavillons ab und schleppten leere Getränkekisten zum Abtransport. Auch das lief unaufgefordert und selbstverständlich – eben wie in einer gut funktionierenden Familie.
Danke an alle. You’ll never watschel alone!
Kommentare
Kommentar von Heiko |
Toll organisiertes Enten-Turnier, hat auf und neben dem Spielfeld sehr viel Freude bereitet! Insbesondere die Verzahnung mit dem Kinder-Turnier (Dank an Wurzel und Olek!) hat der ganzen Veranstaltung sehr gutgetan. Es war auch sehr schön, die Alt-Enten beim Geh-Fußballturnier mit altem Ehrgeiz kicken zu sehen.
Großen Dank ans Orga.-Team!
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