Antisemitismus

Der FC Ente Bagdad schließt sich am 2. August 2021, dem Europäischen Holocaust-Gedenktag für Sinti und Roma, der IHRA-Arbeitsdefinition von Antiziganismus an. Wir wollen damit ein starkes Zeichen gegen Rassismus und für ein gleichberechtigtes Leben mit Sinti und Roma setzen. Gleichzeitig sollen auch andere Sportvereine, Verbände und Organisationen motiviert werden, die IHRA-Arbeitsdefinition als wertvolle Orientierung zu nutzen, um Antiziganismus zu erkennen, zu definieren und zu bekämpfen.

Antiziganismus manifestiert sich in individuellen Äußerungen und Handlungen sowie institutionellen Politiken und Praktiken der Marginalisierung, Ausgrenzung, physischer Gewalt, Herabwürdigung von Kulturen und Lebensweisen von Sinti und Roma sowie Hassreden, die gegen Sinti und Roma sowie andere Einzelpersonen oder Gruppen gerichtet sind, die zur Zeit des Nationalsozialismus und noch heute als „Zigeuner“ wahrgenommen, stigmatisiert oder verfolgt wurden bzw. werden. Dies führt dazu, dass Sinti und Roma als eine Gruppe vermeintlich Fremder behandelt werden und ihnen eine Reihe negativer Stereotypen und verzerrter Darstellungen zugeordnet wird, die eine Form des Rassismus darstellen.

Antiziganismus gibt es seit Jahrhunderten. Er war ein zentrales Element der gegen Sinti und Roma gerichteten Verfolgungs- und Vernichtungspolitik. Der Antiziganismus hat jedoch weder mit der NS-Zeit begonnen noch danach aufgehört, sondern ist weiterhin ein zentrales Element von an Sinti und Roma begangenen Verbrechen. Die Stereotypen und Vorurteile in Bezug auf Sinti und Roma sind bis heute weder delegitimiert noch hinreichend energisch diskreditiert worden, so dass sie fortbestehen und unwidersprochen angewendet werden können.

Antiziganismus stößt auf breite gesellschaftliche und politische Akzeptanz und behindert maßgeblich die Inklusion der Sinti und Roma in die Gesamtgesellschaft und verwehrt ihnen gleichberechtigten Zugang zu Rechten, Chancen und Teilhabe am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben.

Leider ist Antiziganismus mehr als Alltagsrassismus, denn er tötet Menschen, wie man an vielen rechtsterroristischen Anschlägen sehen konnte. Ganz zu schweigen von den unerträglichen und unmenschlichen Zuständen, in denen Sinti und Roma in Südost- und Mitteleuropa zum Teil leben müssen. Ein Grund mehr, sich öffentlich gegen diese unerträglichen Gegebenheiten zu wenden.

Der vollständige Wortlaut der Arbeitsdefinition mit Beispielen kann an dieser Stelle nachgelesen werden.